Campus - 11.09.2020 - 00:00 

Von der Jamsession bis zum Uniorchester. Die Musiklandschaft an der HSG

Singen, Tanzen, Gitarre spielen, dem Rhythmus folgen, Beats hören – die Musiklandschaft an der HSG ist vielfältig, bunt und abenteuerreich. Hier darf und kann jeder seine Talente und Leidenschaften zum Besten geben. Dabei zählt nur eines: die Liebe zur Musik. Von Studentenreporterin Anna Kati Schreiter.
Quelle: HSG Newsroom

11. September 2020. Es gibt wohl kaum etwas, das Menschen mehr verbindet und gleichzeitig so polarisierend wirken kann, wie die Musik. Klassik, HipHop, Techno, Jazz – für die einen sind es lediglich Töne in den Ohren, für andere ein ganzes Lebensgefühl. Läuft der stille Beobachter aufmerksam über den Campus der HSG wird er festellen, dass nahezu jeder «Einzelgänger» Musik als Begleitung mit sich trägt. Doch Musik an der HSG bedeutet mehr, als nur mit Kopfhörern den Tönen der Musik zu erliegen. Musik an der HSG bedeutet UniChor, BigBand, Amplify und UniOrchester. Es bedeutet, beim Salsa, Bachata, HipHop oder Jazzdance die Rhytmen im Unisport in Bewegungen umzusetzen.

Die Musiklandschaft an der HSG*

Ich habe mich gefragt, was die Musiklandschaft an der HSG besonders macht und wie diese zum Ausdruck kommt. Dazu bin ich zu Konzerten gegangen, zu Jamsessions und habe mit Leuten gesprochen, die von der Musik an der HSG geprägt wurden und diese prägen.

Meine Neugier führt mich zu einer Jamsession vom Univerein Amplify. Schnell spüre ich, dass es bei der Veranstaltung um mehr als nur um die Musik geht. Es geht um ein Gefühl, an dem jeder teilhaben darf, egal wie alt, ob von der HSG oder nicht – jeder ist hier willkommen, um zu musizieren oder einfach der Musik zu lauschen.

 

 

 

 

Die Stimmung, der Groove und das Gemeinschaftsgefühl sind die Elemente, welche mich an diesen Events besonders faszinieren.

 

 

 

 

 

Lino, Amplify-Präsident und Schlagzeuger

 

 

 

 

Es war auch eine Amplify Jamsession, an der die nun unter dem Namen WE ARE AVA bekannte Band das erste Mal gemeinsam auftrat. Sängerin Kim und Keyboarder sowie ehemaliger Amplifypräsident Nicola lernen sich bereits an der Kantonsschule kennen. Als dieser bei einem Musikprojekt die Bekanntschaft mit Andy macht, ist das fehlende Glied der Kette gefunden. Mit Andy als Schlagzeuger gründen sie 2018 die gemeinsame Band. Die drei HSG Studierenden nehmen 2019 neben ihrem Studium ein Album auf und spielen erste Konzerte in der Schweiz.

Während der Bandraum der SHSG jeden zweiten Donnerstag zum Ort des Jamens wird, wird er dienstags zum Ort des Funk, Pop, Soul und Jazz‘, wenn die Proben der HSG BigBand stattfinden. Spätestens als die Musiker beim Weihnachtskonzert Frank Sinatras «All of Me» erklingen lassen, ist die pure Leidenschaft im Raum zu spüren. Auch deshalb spielt die HSG BigBand jährlich ein Frühlingskonzert, tritt hin und wieder beim St.Galler Symposium auf, bei den Bachelor Graduation Days oder gibt Privatkonzerte.

Ausgleich zum Studienalltag

Appropos Jazz … Bei meiner Recherche nach Rhythmus und Gefühl an der HSG finde ich mich unter anderem im Unisport beim Jazzdance wieder. Meine gute Kollegin und Übungsleiterin Hannah studiert mit allen Teilnehmenden des Kurses eine Choreographie ein, die sogar mir als Sportprokrastinierende unglaublich viel Spass macht und mich Zeit und Raum vergessen lassen.

 

 

 

 

Tanzen befreit mich aus dem Alltag. In diesem Moment gibt es nur die Musik und mich.

 

 

 

 

 

Hannah, BWL-Studentin und Übungsleiterin für Jazzdance an der HSG

 

 

 

 

Alle, die ihre Emotionen und Leidenschaft zur Musik jedoch lieber mit ihrer Stimme zum Ausdruck bringen statt mit dem Körper, finden beim UniChor den dafür perfekten Ort. Der Verein trifft sich während des Semesters jeden Dienstag in der Aula der HSG, um den Gefühlen freien Lauf zu lassen und gemeinsam zu singen. Zur Vorbereitung auf das Konzert, welches jeweils am Ende der Vorlesungszeit stattfindet, kommen die Vereinsmitglieder für ein Probewochenende zusammen, an dem gesungen, gelacht und Pizza gegessen wird.

Scheitert es allerdings an der Singstimme, jedoch nicht an der Fingerfertigkeit, finden StreicherInnen und BläserInnen den richtigen Verein mit dem Uniorchester der HSG. Um Teil dieser Vereinigung zu werden, wird kein Vorspielen verlangt. Vielmehr können alle, die Spass am gemeinsamen Musizieren klassischer Musik haben, zu den Proben des Orchesters kommen. Dass das Orchester nicht «nur» ein Verein der Uni ist, sondern eine zusammengeschweisste Gemeinschaft, ist aus der Euphorie in den Worten des ehemaligen Vorstandsmitglieds Emil zu spüren. Er erzählt mir von den Probewochenenden in Bregenz anfangs Herbst, über die Konzerte, die das Orchester jeweils im Dezember, Frühjahr und Frühling in Uni und Kirche gibt, sowie über die jährliche Orchesterreise nach Ostern, welche die Studierenden bereits nach Amsterdam, Heidelberg, Venedig, Bergamo und an viele weitere Orte brachte.

 

 

 

 

Diese Reise ist […] das Highlight für jedes Orchestermitglied. Wir proben zwar jeden Tag einige Stunden, aber eigentlich verbringt man viel mehr Zeit miteinander in der Stadt, sei es für Stadtralleys, Barerkundungen, Essen gehen, Konzertbesuche […].»

 

 

 

 

 

Emil, Geiger und ehemaliger Vorstand für Personelles beim Uniorchester der HSG

 

 

 

 

Wer es allerdings in seiner Kindheit und Jugend versäumt hat, musikalisch aktiv zu werden, dies aber nun ändern möchte, dem seien die Klavierzimmer in der Bibliothek ans Herz gelegt sowie Besuche bei Proben, Kick-Off-Events und Konzerten der Musikvereine an der HSG. Denn wie schon Friedrich Schiller einst sagte, befreit Musik den Menschen und lässt uns für einen Moment alle Sorgen vergessen.

* Für aktuelle Informationen und Bedingungen in Bezug auf die Pandemie informieren Sie sich bitte auf den jeweiligen Webseiten.

Anna Kati Schreiter studiert Betriebswirtschaftslehre im fünften Semester an der Universität St.Gallen.

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