Forschung - 08.02.2012 - 00:00 

Polen schätzt «Swissness»

«Swissness» bleibt ein wertvolles Markenzeichen. In den Nachbarländern der Schweiz und in Polen. Dies zeigt eine Neuauflage der Swissness-Studie. Nur am Image der Schweizer Innovationskraft muss noch gefeilt werden. <br/>
Quelle: HSG Newsroom

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9. Februar 2012. Rund 1000 Verbraucher in Polen gaben an, die Schweiz als besonders zuverlässig einzuschätzen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Marketing (IfM-HSG) und der htp St.Gallen Managementberatung AG, welche im Auftrag der Polnisch-Schweizerischen Wirtschaftskammer durchgeführt wurde.

Zuverlässige Qualität wird geschätzt

Der Schweiz gelingt es, international respektiert und gleichzeitig auch als sympathisch wahrgenommen zu werden. Schweizer Produkte und Dienstleistungen profitieren von diesem ausgezeichneten Ruf. Sie gelten in Polen als zuverlässig, hochwertig und luxuriös. Für diese Qualität sind die Befragten gemäss der Untersuchung auch bereit, mehr zu bezahlen. Innovation wird in Polen − wie auch vielen anderen Ländern − nicht als die grösste Schweizer Stärke wahrgenommen.

Trotz ihres guten Rufs befinden sich Schweizer Produkte in hartem internationalem Wettbewerb. Das Image deutscher und japanischer Produkte ist nicht wesentlich schlechter als das von Schweizer Angeboten. Im Vergleich zu Japan werden Schweizer Produkte zwar grundsätzlich als leistungsfähiger, aber vor allem als weniger innovativ wahrgenommen.

Konservatives Image der Schweiz
Da nur eine Minderheit der polnischen Bevölkerung die Schweiz bereits besucht hat, wird das Bild der Schweiz in Polen stark durch Informationen aus zweiter Hand, Medien und Mundpropaganda bestimmt. Die Schweiz wird in Polen traditioneller wahrgenommen als in Ländern mit engeren persönlichen Beziehungen und höherer Reisefrequenz. So ist die Schweiz in Polen das Synonym für viele traditionelle Attribute und steht noch mehr als in anderen Ländern für Branchen wie Uhren, Schokolade und Käse.

«Dieses positive Ergebnis muss dennoch als Aufforderung verstanden werden, die vorhandenen Stärken weiter zu fördern», sagt HSG-Marketing-Experte Sven Reinecke. Aufstrebende Volkswirtschaften, wie die von China und Indien, zeichnen sich durch hohes Selbstbewusstsein und eine sehr positive Einstellung gegenüber inländischen Produkten aus. Die Schweiz werde ihre Position nur verteidigen, wenn sie einerseits die Schönheit von Natur und Landschaften schütze und andererseits Qualitätsbewusstsein, Innovationen und Forschung weiterhin in den Fokus rücke, so die Einschätzung der Studienautoren.

Bild: Photocase / Emanoo

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