Veranstaltungen - 20.10.2017 - 00:00 

Asiatische Entwicklungsbank und die Schweiz feiern 50 Jahre Partnerschaft

Seit 50 Jahren besteht zwischen der Schweiz und der Asian Development Bank eine Partnerschaft, welche die Bekämpfung von Armut und die Reduktion von Katastrophenrisiken in Asien zum Ziel hat. Ein Jubiläumsanlass im Kongresshotel Einstein in St.Gallen würdigte die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Quelle: HSG Newsroom

20. Oktober 2017. Die Asian Development Bank (ADB) ist eine multilaterale Entwicklungsbank mit Sitz in Manila. Sie wurde 1966 mit dem Ziel der Entwicklung und Armutsbekämpfung im Asien- und Pazifikraum gegründet. Bereits ein Jahr später trat die Schweiz der ADB bei. Heute zählt sie 67 Mitgliedsländer, davon 48 in Asien und der Pazifikregion und 19 Länder in Europa und Nordamerika. Die ADB arbeitet eng mit Unternehmen und anderen privatwirtschaftlichen Akteuren zusammen, um Innovation, Finanzierungen und neue Technologien in Entwicklungsleistungen einfliessen zu lassen.

Asien mit starkem Wachstum

Die Feier zur 50-jährigen Partnerschaft zwischen der Asiatischen Entwicklungsbank und der Schweiz fand am Donnerstag, 19. Oktober, statt. Organisiert wurde sie von der ADB, dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), der Universität St.Gallen und der Schweizerisch-Japanischen Handelskammer. Auf dem Programm standen einführende Referate von Botschafter Raymund Furrer und ADB-Vizepräsident Dr. Bambang Susantono sowie eine Paneldiskussion.

Als ADB-Gouverneur für die Schweiz und Leiter des Bereichs Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beim SECO erinnerte Raymund Furrer daran, dass die ADB im Verlauf der letzten Jahrzehnte wichtige Projekte umgesetzt hat, ihr die Arbeit aber mit grossen Herausforderungen wie Klimaschutz, Katastrophenrisiken oder Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern nicht ausgehen wird. Asien sei in den letzten fünf Jahrzehnten stark gewachsen, betonte Bambang Susantono. Das habe zwar zur Abnahme von Armut geführt, gleichzeitig sei aber auch die Ungleichheit zwischen Arm und Reich gestiegen. Die Urbanisierung in Asien bezeichnete der ADB-Vizepräsident als rasant. Der Geldbedarf für Infrastrukturprojekte sei riesig.

Den privaten Sektor stärken

Für die Paneldiskussion nahmen auf dem Podium neben Raymund Furrer auch ADB-Chefökonom Dr. Yasuyuki Sawada und Prof. Dr. Simon Evenett, Professor für internationalen Handel und wirtschaftliche Entwicklung an der Universität St.Gallen, Platz. Sie diskutierten unter der Leitung von Eunice Zehnder-Lai, CEO IPM und Vorstandsmitglied der Asia Society Switzerland.

Eines der Diskussionsthemen war die Strategie «2030». Sie beinhaltet, dass die Bank neben dem herkömmlichen Zweck der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung durch Infrastrukturinvestitionen auch den Klimaschutz, Krankheits- und Seuchenbekämpfung, die Einkommensungleichheit sowie die Gleichstellung der Geschlechter zu Aufgaben erhebt. Ziel ist eine saubere und umweltverträgliche Entwicklungspolitik. Breiten Raum nahm zudem die Frage ein, wie die ADB den privaten Sektor stärken kann. Kritisiert wurde, dass zurzeit vor allem der öffentliche Sektor von der Kreditvergabe für Entwicklungsprojekte profitiert. Bei jedem sinnvollen Infrastrukturprojekt gebe es genügend Geschäftsbanken aus der ganzen Welt, die bereit zur Finanzierung seien.

Die Podiumsteilnehmenden waren sich einig, dass ein florierender Privatsektor ein Motor für Wirtschaftswachstum und Entwicklung ist. Private Unternehmen würden zur Schaffung von Arbeitsplätzen und von Einkommen, zur Entwicklung von Infrastruktur, zu einem breiten Waren- und Dienstleistungsangebot und zur Ausbildung von Beschäftigten beitragen. Damit wirkten sich die Aktivitäten des Privatsektors positiv auf die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen und die Armutsreduzierung aus.

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