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Hintergrund - 25.11.2021 - 00:00 

Feierstunde für den ersten Masterstudiengang in Informatik

Erst gerade zwei Monate ist es her, seit an der neuen School of Computer Science (SCS-HSG) der erste Masterstudiengang in Informatik mit 24 Studierenden gestartet ist. Eine Feierstunde machte deutlich, welche Bedeutung das Bildungsangebot für die HSG, den Kanton St.Gallen und die Wirtschaft in der Ostschweiz hat.
Source: HSG Newsroom

25. November 2021. Nachdem im Herbst 2020 der Medical Master mit den ersten Medizinstudierenden startete, fiel in diesem Herbstsemester der Startschuss für den neuen Master of Science in Informatik. Ziel beider neuen Ausbildungen ist es, mehr sehr gut ausgebildete junge Menschen in die Ostschweiz zu holen oder in der Region zu behalten.

Pionierangebot mit viel Potenzial

In der Aula der HSG wurde am Mittwoch, 24. November, der Start des Masterstudiengangs in Informatik als wichtige Erweiterung im Fächerportfolio der Universität St.Gallen und als ein wichtiges Resultat der IT-Bildungsoffensive des Kantons gewürdigt. Regierungsrat und Bildungsdirektor Stefan Kölliker bezeichnete die neue Informatikausbildung als Pionierleistung, die in ihrer Art noch nicht existiere.

«Es ist selten, dass man einen Studiengang quasi auf der grünen Wiese ganz nach den gewünschten Bedürfnissen aufbauen kann», betonte der Bildungsdirektor. Gerade deshalb brauche es weiterhin sehr viel Aufbauarbeit und die Mitwirkung aller Beteiligten. Die Idee, unternehmerisches Denken und technisches Wissen zu verbinden, sei jedenfalls bestechend.

Mehr Frauen für die Informatik begeistern

Mit dem neuen Master of Science rücke der Wunsch, dass an der Universität St.Gallen die Informatik zur Selbstverständlichkeit werde, ein Stück näher, betonte HSG-Rektor Bernhard Ehrenzeller. Mit den Studierenden des Medical Masters und des Masterstudiengangs in Informatik werde der Campus neue Impulse erhalten. Er hoffe sehr, dass zwischen den Disziplinen ein reger Austausch stattfinde.

Bernhard Ehrenzeller sprach auch den Umstand an, dass sich bisher nur wenige Frauen für den Master of Science in Informatik angemeldet haben. Die Universität werde bestrebt sein, vermehrt auch Studentinnen zu gewinnen. So organisiere die HSG beispielsweise Maturandinnen-Tage, an denen junge Frauen über den Bereich Informatik informiert würden.

An der School of Computer Science werde eine enge Betreuung und der persönliche Austausch mit den Studierenden angestrebt, erklärte Professor Siegfried Handschuh, akademischer Leiter des neuen Masterprogramms. Das aktive Mitgestalten am weiteren Aufbau der Informatikausbildung sei sehr erwünscht. Er erinnerte ausserdem daran, dass im Herbst 2022 der Start des Bachelor-Programms erfolgt.

Die Ostschweiz braucht dringend IT-Fachleute

Als Gastrednerin sprach Yvonne Seitz, Head of HR der Abacus Research AG. Nach Zürich besitze St.Gallen den zweitgrössten Hub an IT-Firmen, betonte sie. Die Ostschweiz sei damit dringend auf gut ausgebildete IT-Fachleute angewiesen. Die Digitalisierung gehe uns alle an und trage im Idealfall dazu bei, dass dank neuer Technologien das Leben etwas einfacher werde und Freiraum für die wichtigen Dinge entstehe.

Auch bei fortschreitender Digitalisierung bleibe der Mensch das Allerwichtigste, erklärte Yvonne Seitz in ihrer Rede. Der Mensch sei es, der die digitale Welt gestalte. Deshalb brauche es IT-Fachleute, die ihr Talent und ihre Motivation einsetzten, um technische Innovationen zu kreieren, die den Alltag der Mitmenschen vereinfachten. Die IT-Firmen als Arbeitgeber hätten den Auftrag, ihren Mitarbeitenden eine Bühne zu bieten, auf der sie sich mit ihren Ideen für Innovationen einbringen könnten.

Wünsche und Anregungen an die neue Ausbildung

In einer kleinen Podiumsdiskussion äusserten schliesslich Bernhard Ehrenzeller, Yvonne Seitz, Siegfried Handschuh, Master-Student Jenestin Anthonipillai und Lukas Zumbrunn, Präsident der Studentenschaft der Universität St.Gallen, ihre Erwartungen und Wünsche an die School of Computer Science. Die Kombination von unternehmerischem Denken und Informatik habe ihn für den Besuch des neuen Studienganges inspiriert, betonte Jenestin Anthonipillai. Es sei ein aufregendes Gefühl, Teilnehmer eines Pionierlehrganges zu sein.

Lukas Zumbrunn äusserte den Wunsch, dass sich die Studierenden aller Bereiche zu einer gemeinsamen HSG-Community zusammenfinden. Bernhard Ehrenzeller, Yvonne Seitz und Siegfried Handschuh wünschten sich, dass der Gründergeist noch lange und fruchtbar beim Aufbau der School of Computer Science weiterwirkt, es viele IT-Talente an die Universität St.Gallen zieht und die ausgebildeten Fachleute in der Ostschweiz ihr Fachwissen gewinnbringend einsetzen. Moderiert wurde das Podium durch Jochen Müller, Geschäftsführer der SCS-HSG.

Text: Claudia Schmid

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