Meinungen - 01.10.2018 - 00:00 

Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert, die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Eine Wanderausstellung des Fotografen Dario Lanfranconi illustriert die SDGs vom 1. bis 12. Oktober im Foyer des Hauptgebäudes. HSG-Professor Thomas Dyllick über die Bedeutung der SDGs im HSG-Kontext.
Quelle: HSG Newsroom

1. Oktober 2018. Im Jahr 2015 hat die internationale Staatengemeinschaft die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Kernstück dieses neuen globalen Rahmens sind die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (UN Sustainable Development Goals: SDGs).

Diese sehr breit gefasste Agenda umfasst soziale Ziele wie Gesundheit, Bildung und Geschlechtergleichstellung, ökologische Ziele wie eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser, Energie und Klimaschutz, aber auch ökonomische Ziele wie ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Verringerung der Ungleichheit sowie nachhaltige Produktions- und Konsummuster. Dann aber auch belastbare und gerechte Führungs- und Entscheidungsstrukturen auf nationaler und internationaler Ebene sowie globale Partnerschaften. Dieser Rahmen wird die weitere Entwicklung auf nationaler und kantonaler Ebene anleiten. Er vermittelt aber auch Orientierung und löst Aktivitäten aus bei Unternehmen, NGOs und wissenschaftlichen Institutionen.

 

Leitlinie für nachhaltige Entwicklung

Wieso hat auch die HSG die SDGs für die eigenen Planungen übernommen und welche Rolle kommt ihnen dabei zu? Die HSG ist seit 2010 Unterzeichnerin der PRME-Prinzipien (UN Principles of Responsible Management Education), sie hat seit 2011 einen Delegierten des Rektorats für Verantwortung und Nachhaltigkeit (V&N), berichtet seit 2012 alle 2 Jahre über ihr Engagement und ihre Leistungen in einem umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht und verfügt seit 2013 über ein spezielles Leitbild für diesen Bereich. Gemäss diesem Leitbild geht es darum, V&N in allen wichtigen Handlungsfeldern zu berücksichtigen, in Forschung, Lehre, Weiterbildung, studentischem Engagement, Campusaktivitäten und öffentlichem Engagement. In allen diesen Bereichen gibt es – teilweise schon recht lange – umfangreiche Aktivitäten, wenn man an das Lehrangebot entsprechender Kurse im Kontextstudium denkt, aber auch an Schwerpunktangebote in Bereichen wie Management erneuerbarer Energien, Nachhaltigkeitsmanagement oder Corporate Social Responsibility. Oder wenn man an die steten Bemühungen des Hausdienstes auf dem HSG-Campus denkt, Energie und Wasser einzusparen, Abfälle zu sammeln und wieder zu verwerten oder auch Solarenergie zu gewinnen, sowie die eindrücklichen Aktivitäten der zehn studentischen Vereine im Bereich V&N.

Nachhaltigkeitsziele im Universitätskontext

Während diese Aktivitäten von innen herausgewachsen sind, aus den traditionellen Tätigkeitsbereichen der HSG, schaffen die SDGs nun einen externen Zielrahmen. Dieser erlaubt es, das HSG-Engagement auszurichten und zu fokussieren. Hierfür hat das Rektorat die primär relevanten SDGs bestimmt, ehe dann für alle die bereits bestehenden Aktivitäten und Leistungen zusammengestellt wurden und neue, weitergehende Ziele definiert worden sind.

So geht es im SDG 4 (Hochwertige Bildung) darum, Nachhaltigkeitsbildung in alle Programme zu integrieren und Lernziele sowie entsprechende Didaktiken in die Programmbeschreibungen einzubinden. Das SDG 5 (Geschlechtergleichheit) stellt im Zuge des Berufungsverfahrens sicher, dass mehr Frauen berufen werden und ein Forschungsschwerpunkt im Bereich «Frauen in Führungspositionen» aufgebaut wird. Das SDG 7 und 13 (bezahlbare und saubere Energie sowie Klimaschutz) entwickelt über die bestehenden Kompetenzen hinaus einen weiteren Schwerpunkt im Bereich Energiepolitik und Klimamodellierung. Im Bereich von SDG 12 (Nachhaltige Produktions- und Konsummuster sicherstellen) soll die Forschung intensiviert und das öffentliche Engagement verstärkt werden.

Im Sinne des SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) soll die HSG durch ihre Begegnungsfunktion das internationale Verständnis und den kulturellen Austausch stärken. Gemäss SDG 17 (globale Partnerschaften für die nachhaltige Entwicklung) sollen Nachhaltigkeitsanliegen in die internationalen HSG-Hubs in Singapur und Sao Paolo integriert sowie Praktika in Entwicklungsländern unterstützt werden. Eine Übersicht aller SDGs bietet das Nachhaltigkeitsportal der Universität St.Gallen.

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