Wunsch und Zauberei in Märchen

7. April 2010. Erzählforscherin Barbara Gobrecht behandelt in der ersten Vorlesung das Thema Wünsche im Märchen. Ihre unschuldsvolle Schönheit wird Allerleirauh fast zum Verhängnis. Diese Märchenheldin hat es verdient, etwas wünschen zu dürfen, denn sie braucht dringend Beistand, ja magische Hilfe. Eine Fee schwingt den Zauberstab, und schon gehen Wünsche in Erfüllung? So einfach ist das nicht. Im Märchen gewinnen nur jene das Glück, welche klug zu wählen wissen.

Von Hexen und weisen Frauen
Die zweite Vorlesung vom 19. April handelt von Hexen, Zauberinnen und weisen Frauen. Märchenhexen sind in Erzählungen und Bildern allgegenwärtig, etwa die «Knusperhexe», die allein im dunklen Wald haust und Kindern auflauert. Oder sie verwünschen Königssöhne in Frösche, in Drachen. Was vermag eine Märchenhexe, und warum ist sie immer alt und böse? Was unterscheidet sie von einer Zauberin? Und was macht eine zauberkundige Alte zur weisen Frau?

Die Gebrüder Grimm in der Schweiz
In der letzten Vorlesung am 26. April geht Barbara Gobrecht auf den Einfluss von Grimms Märchen in der Schweiz ein. Deutlich hängen viele Schweizer Märchen von ihren Vorbildern aus dem «grossen Kanton» ab.

In den gängigen hiesigen Sammlungen sind die Grimmschen Märchengestalten aber anverwandelt, gewissermassen «verschweizert» worden. Interessante Veränderungen haben sich zudem beim Wechsel zwischen schriftsprachlicher Druckfassung und mundartlichem Erzählen ergeben. Und: Brachten die Brüder Grimm Märchen zurück in die Schweiz?

Start am 12. April
Die Vorlesungsreihe startet am Montag, 12. April 2010, 18.15 Uhr, im Lehrprovisorium HSG-Sporthalle 10-U140. Alle weiteren Termine und Details finden Sie auf Seite 32 und 33 in der Broschüre der Öffentlichen Vorlesungen.