Hintergrund - 24.03.2022 - 00:00 

«Wir sollten den Alterungsprozess nicht einfach hinnehmen»

Die Unternehmer Tobias Reichmuth und Alexander Schueller haben am START Summit 2022 den Weg zu menschlicher Langlebigkeit diskutiert. Den Alterungsprozess nicht einfach als gegeben hinzunehmen, sondern früh entgegenzuwirken – so, wie wir bekannte Krankheiten bekämpfen – gehörte zur Quintessenz des Gesprächs unter der Leitung von Silvan Krähenbühl, Host des Podcasts «Swisspreneur».
Quelle: HSG Newsroom

24. März 2022. Wir alle haben wahrscheinlich die Hoffnung, nicht nur möglichst alt zu werden, sondern dies auch in bestmöglicher Gesundheit zu tun. Oder: «Die as young as late as possible», wie es HSG-Alumnus Tobias Reichmuth formulierte. Er ist Gründungspartner bei Maximon, das Unternehmerinnen und Unternehmer unterstützt, die wirkungsvolle, wissenschaftlich fundierte und skalierbare Firmen aufbauen, die Lösungen für gesundes Altern und Verjüngung anbieten.

Alterungsprozess als Krankheit verstehen

Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz liegt gegenwärtig bei rund 83 Jahren. Nur 71 davon aber verbrächten wir bei guter Gesundheit, sagte Tobias Reichmuth. Er sei kein Advokat unendlichen Lebens, glaube aber daran, dass es möglich sein müsse, ein längeres Leben zu führen als wir es heute tun – und dies bei besserer Gesundheit. Ein Schlüssel liegt für Reichmuth darin, nicht nur präventiv auf seine Gesundheit zu achten, sondern auch den Alterungsprozess als Krankheit zu verstehen, gegen die wir wissenschaftsbasiert etwas unternehmen. So, wie wir es bei allen anderen Krankheiten eben auch tun.

Dies, um den «healthy life-span» zu verlängern, wie Alexander Schueller, Gründer und CEO der cellvie AG, sagte. Sein Unternehmen entwickelt zellulare Komponenten, um andere Zellen zu heilen und damit dem Alterungsprozess zuvorzukommen. Es sei aber nicht einfach, mehr Investitionen in dieses Feld zu erhalten, solange Alterung nicht als eine Krankheit anerkannt sei, sagte Schueller. Das heisst, der «Path to Longevity» – so der Titel des Podiumsgesprächs – führe tendenziell über die Erforschung bekannter Krankheiten und deren Heilung. Das wiederum können in Richtung Verlangsamung des Alterungsprozesses weiterentwickelt werden.

Sinn und Zweck – auch im hohen Alter

Nicht nur älter zu werden, sondern dabei auch möglichst gesund zu bleiben, müsse das Ziel sein – darin waren sich Alexander Schueller und Tobias Reichmuth einig. Nebst Forschung und wissenschaftsbasiertem Unternehmertum in diesem Feld aber gibt es natürlich auch ein paar Common-sense-Regeln, die auf diesem Weg helfen können. «Einen Sinn und Zweck haben auch im hohen Alter», sagte Tobias Reichmuth zum Beispiel. Und mit einer gesunden Lebensform nicht erst in den 70er-Jahren eines Lebens beginnen – sondern am besten schon in den 20ern.

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