Forschung - 24.09.2015 - 00:00 

Wie hält der Generationenvertrag?

Was gefährdet unseren «Generationenvertrag»? Und was können wir tun, damit die Lastenverteilung zwischen Alt und Jung fair bleibt? Martin Eling, HSG-Professor für Versicherungswirtschaft, hat seine Forschungsergebnisse im Drehbuch des neunten Films der Animationsvideoserie «Little Green Bags» auf den Punkt gebracht.
Quelle: HSG Newsroom

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25. September 2015. Was viele Menschen sich wünschen würden, wird in westeuropäischen Ländern zum Luxusproblem: Wir leben gesünder und werden immer älter. Das setzt unsere Sozialsysteme unter Stress. Immer weniger junge Menschen müssen für die Versorgung immer mehr Älterer aufkommen. Seit 1971 gehen unsere Geburtenraten zurück. Damit funktioniert die Umverteilung nicht mehr.

Wie wir den Generationenvertrag retten können

Der neunte Film der Animationsvideoserie Little Green Bags zeigt, welche Faktoren den «Generationenvertrag» zwischen Jung und Alt strapazieren. Und was Wirtschaft, Staat und jeder Einzelne von uns tun kann, damit der Generationenvertrag weiterhin bestehen bleibt: Ein paar Jahre länger arbeiten, automatische Schuldenbremsen, zusätzliche Pflegeversicherungen für das hohe Alter, eine progressive Einwanderungspolitik und mehr Kinder. Gerade wenn die Nachfrage nach Arbeitskräften im eigenen Land nicht gestillt werden kann, braucht es Hilfe von aussen. Staaten müssen neue, qualifizierte Arbeiter aus anderen Ländern im heimischen Arbeitsmarkt willkommen heissen.

Martin Eling, Professor für Versicherungswirtschaft an der Universität St.Gallen (HSG), hat das Konzept für das Drehbuch des jüngsten Little-Green-Bag-Videos geschrieben. In seiner Forschungsarbeit hat er sich unter anderem mit der Rentenreform und der Finanzierungslücke in der Schweizerischen Altersvorsorge auseinandergesetzt.

Visuelle Wissenshappen

Die HSG-Videoreihe «Little Green Bags» lädt dazu ein, mehr über die Wissensgebiete der Universität St.Gallen herauszufinden. Die Themen digitales Leben, Energiewende, Unternehmensverantwortung, Innovation und Gemeinwohl bieten Diskussionsstoff in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Sie sind darum auch ein wichtiger Bestandteil von Forschung und Lehre an der HSG. Anknüpfend an akademische Seminare mit Snack, so genannte «Brown Bag Lunches», bietet die Videoreihe «Little Green Bags» visuelle Wissenshappen.

Den Anfang machte das Institut für Wirtschaftsethik mit dem Film «Was ist eigentlich CSR?» über Unternehmensverantwortung. Das Institut für Technologiemanagement veranschaulichte das Prinzip «Effectuation» und die «10 Mythen des Unternehmertums». Der vierte Teil erklärte, wie Innovationen entstehen. Im fünften Video «Digital Good Life» zeigte Miriam Meckel, wie wir ohne Techno-Stress digitale und analoge Welt verbinden können. Der sechste Film erklärte, wie Reales Marketing Kunden zum Kauf führt. Im siebten Video zeigten Elgar Fleisch und Markus Weinberger, was das Internet der Dinge kann. «Public Value» ist das Thema des achten Films der HSG-Videoserie. Der Film zeigt, was Gemeinwohl ausmacht und wie es gemessen werden kann. Autor des Sprechertextes ist HSG-Dozent Timo Meynhardt.

Animationsvideoserie Little Green Bags

Produziert werden die Filme in Kooperation mit dem Zürcher Animationsstudio Zense und Filmregisseur Andri Hinnen, selbst Absolvent (SIM-HSG) der Universität St.Gallen. Wissenschaftlicher Leiter der Animationsfilm-Serie ist Prof. Dr. Thomas Beschorner, Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der HSG. Das französische Filmfestival «Deauville Green Awards 2015» zeichnete den Film «Public Value: Wertschöpfung, Gemeinwohl und ich» im Juni 2015 mit der Kategorie Silber aus. Auch der Schweizer Nationalfonds schätzt die Art von Wissenschaftskommunikation. Er fördert weitere Filme der Serie mit dem Instrument «SNF Agora».

Bild: Ausschnitt aus dem Animationsfilm / Zense

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