Forschung - 20.12.2016 - 00:00 

Was wissen wir über Geld?

Wie steht es um unser Finanzwissen? Und was heisst es, vernünftig mit Geld umzugehen? Der 13. Film der HSG-Animationsvideoserie «Little Green Bags» geht dem Begriff «Financial Literacy» auf den Grund: Ein Forschungsthema von HSG-Bankwirtschaftsexperte Martin Brown.
Quelle: HSG Newsroom

21. Dezember 2016. Der 13. Film der Videoserie «Little Green Bags» widmet sich dem vernünftigen Umgang mit Geld, genannt «Financial Literacy». Der Youtube-Film stützt sich auf wissenschaftliche Untersuchungen von Martin Brown, Professor für Bankwirtschaft an der Universität St.Gallen.

Wie gut kennen sich Privathaushalte in Finanzfragen aus?

Aus einer breit diskutierten Studie geht zum Beispiel hervor, dass Bildung, Einkommen und Geschlecht zu unterschiedlichem Finanzverständnis und Konsumverhalten führen. Die Ursachen dafür liegen zunächst bei der Erziehung: Eltern können ihren Kindern durch Taschengeld den Umgang mit Geld beibringen und ihnen Werte vermitteln, wie «man soll nicht mehr ausgeben als man einnimmt». Weiter hat das soziale Umfeld Einfluss: Wenn Geld und Konsum Symbole für Prestige und Freiheit sind, konsumieren Jugendliche häufiger spontan – und treffen öfter unbedachte Finanzentscheidungen. Die Forschung zeigt: besonders Mädchen lassen sich vom sozialen Umfeld beeinflussen. Im Erwachsenenalter spielen dann Anreize eine entscheidende Rolle: Wer mehr Einkommen und Vermögen hat, hat einen höheren Anreiz, sich finanzielles Wissen anzueignen – oder sich professionellen Rat zu holen. Und wer sich mehr Gedanken über seine finanzielle Zukunft macht, ist sich eher bewusst, wie wichtig Finanzwissen und Fertigkeiten sein können.

Fazit: Financial Literacy ist die Fähigkeit, gute finanzielle Entscheidungen zu treffen und beinhaltet Wissen, Fertigkeiten und eine vernünftige Einstellung zu Geld und Konsum. Nur jeder dritte Erwachsene besitzt diese Fähigkeit. Bildungsprogramme helfen dabei, einen vernünftigen Umgang mit Geld zu schulen. Das Bestreben der Forschung ist es, möglichst viele Menschen dazu zu befähigen, finanzielle Entscheidungen zu treffen, die zu ihrem Besten sind.

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Visuelle Wissenshappen

Die HSG-Videoreihe «Little Green Bags» lädt dazu ein, mehr über die Wissensgebiete der Universität St.Gallen herauszufinden. Die Themen Generationenvertrag, Digitales Leben, Energiewende, Unternehmensverantwortung, Innovation und Gemeinwohl bieten Diskussionsstoff in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Sie sind darum auch ein wichtiger Bestandteil von Forschung und Lehre an der HSG. Anknüpfend an akademische Seminare mit Snack, so genannte «Brown Bag Lunches», bietet die Videoreihe «Little Green Bags» visuelle Wissenshappen.

Den Anfang machte das Institut für Wirtschaftsethik mit dem Film «Was ist eigentlich CSR?» über Unternehmensverantwortung. Das Institut für Technologiemanagement veranschaulichte das Prinzip «Effectuation» und die «10 Mythen des Unternehmertums». Der vierte Teil erklärte, wie Innovationen entstehen. Im fünften Video «Digital Good Life» zeigte Miriam Meckel, wie wir ohne Techno-Stress digitale und analoge Welt verbinden können. Der sechste Film erklärte, wie Reales Marketing Kunden zum Kauf führt. Im siebten Video zeigten Elgar Fleisch und Markus Weinberger, was das Internet der Dinge kann. «Public Value» ist das Thema des achten Films der HSG-Videoserie. Der Film zeigt, was Gemeinwohl ausmacht und wie es gemessen werden kann. Autor des Sprechertextes ist HSG-Dozent Timo Meynhardt. Was wir tun können, damit die Lastenverteilung zwischen Alt und Jung fair bleibt, hat der neunte Film von HSG-Professor Martin Eling über den «Generationenvertrag» zur Diskussion gestellt. Von organisationaler Energie handelt das Video von HSG-Leadership-Expertin Heike Bruch. Was «echte unternehmerische Nachhaltigkeit» ausmacht, erklärt das Video von Wirtschaftsprofessor Thomas Dyllick. Und wie man Unternehmen multirational kompetent führen kann, zeigt der Film von Kuno Schedler.

Animationsvideoserie Little Green Bags

Produziert werden die Filme in Kooperation mit dem Zürcher Animationsstudio Zense und Filmregisseur Andri Hinnen, selbst Absolvent (SIM-HSG) der Universität St.Gallen. Wissenschaftlicher Leiter der Animationsfilm-Serie ist Prof. Dr. Thomas Beschorner, Direktor des Instituts für Wirtschaftsethik an der HSG. Das französische Filmfestival «Deauville Green Awards 2015» zeichnete den Film «Public Value: Wertschöpfung, Gemeinwohl und ich» im Juni 2015 mit der Kategorie Silber aus. Anfang Dezember 2016 holte das Video «Echte unternehmerische Nachhaltigkeit» von Thomas Dyllick den 3. Preis bei dem Wissenschaftskommunikations-Wettbewerb «Fast Forward Science #ffs16». Auch der Schweizer Nationalfonds schätzt die Art von Wissenschaftskommunikation. Er fördert weitere Filme der Serie mit dem Instrument «SNF Agora».

Bild: Ausschnitt aus dem Animationsfilm / Zense - Reframing Complexity

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