Leute - 27.04.2016 - 00:00 

Was beeinflusst Journalisten?

Das Internet und die Sozialen Medien haben den Journalismus verändert. Stephanie Grubenmann hat in ihrer Dissertation untersucht, wie Innovationen auf Medienhäuser wirken und wie diese die Journalistinnen und Journalisten beeinflussen.
Quelle: HSG Newsroom

28. April 2016. «Der wichtigste Treiber, der mich auch heute noch motiviert, Dinge kritisch zu hinterfragen und Antworten zu finden, waren und sind meine Eltern», sagt Stephanie Grubenmann. Als neugieriger Mensch versucht sie sich mit Fragestellungen zu befassen, die am Puls der Zeit sind. Deshalb setzte Grubenmann sich in ihrer Doktorarbeit «Innovation in and from the newsroom. Factors influencing innovation in legacy media» mit der Innovationsfähigkeit von etablierten Medienunternehmen auseinander.

Zwischen Tradition und Innovation

Das Internet, insbesondere die Sozialen Medien, und das damit neue Nutzerverhalten haben Veränderungen für den Journalismus mit sich gebracht. Stephanie Grubenmann zeigte in ihrer Dissertation auf, dass Journalisten mit einem eher traditionellen Rollenkonzept den digitalen Journalismus als Bedrohung für Qualität im Journalismus und ihren eigenen Status wahrnehmen. «Sie versuchen daher, den Status quo zu bewahren», sagt Grubenmann. «Die Kollegen mit einem service- und lösungsorientierten Berufsverständnis wollen den Online-Journalismus verbessern. Sie nehmen grosse Potentiale darin war.» Halte das Management an traditionellen Vorstellungen fest, könne dies den Wandel zusätzlich erschweren.

Komplexe Probleme besser verstehen

Stephanie Grubenmann hat herausgefunden: Wenn Journalisten ressortübergreifend arbeiten, kann der Journalismus in der Gesellschaft helfen, komplexe Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Zu Beginn bedeute es für die Journalisten einiges an Mehraufwand: mehr Sitzungen, mehr Kommunikation, mehr Komplexität. «Der Mehraufwand lohnt sich», sagt Grubenmann. «Vor allem, wenn wir dadurch komplexe Probleme besser verstehen.»

Wissenschaft und Praxis zusammenbringen

Im Februar 2016 hat Stephanie Grubenmann ihren Doktorgrad erhalten. Und vorerst bleibt sie in der akademischen Welt zuhause. «Dabei möchte ich beide Welten im Bereich Journalismus und Medienmanagement näher zusammenbringen», sagt Grubenmann. Von der Universität St.Gallen wechselt Sie an die Universität Zürich ins Institut für Publizistikwissenschaft & Medienforschung. Mit der HSG wie auch mit weiteren Hochschulen arbeitet sie weiterhin zusammen. «Kooperationen sind überhaupt das Spannendste», sagt Grubenmann. «Wenn wir Kompetenzen bündeln, finden wir die besten Lösungen.»

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