Veranstaltungen - 22.10.2014 - 00:00 

Von St.Gallen in die Welt hinaus

Ab Donnerstag, 6. November 2014, beleuchtet Dr. Dieter Imboden im Rahmen des Öffentlichen Programms die Forschung in der Schweiz. Er verknüpft die Forschung mit der eigenen Familiengeschichte.
Quelle: HSG Newsroom

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30. Oktober 2014. Im Februar dieses Jahres hat das Stimmvolk die Masseneinwanderungs-Initiative angenommen. Seit der Annahme müssen sich die Universitäten und der Schweizerische Nationalfond (SNF) mit den Konsequenzen für Forschung und Bildung an Schweizer Hochschulen auseinandersetzen. Dies ist für die Universität St.Gallen ein Grund, die Forschung in der Schweiz in einer öffentlichen Vorlesungsreihe näher zu beleuchten.

Frieda Imboden-Kaiser

Als Referent konnte die Universität Dieter Imboden gewinnen. Imboden war Physikprofessor an der ETZ Zürich und stand von 2005 bis 2013 an der Spitze des SNF. Er verbindet in der Vorlesung die Wissenschaftspolitik mit der eigenen Familiengeschichte. Seine Grossmutter Frieda Imboden-Kaiser, Gründerin des St.Galler Säuglingsheimes (1909) und späteren Kinderspitals, war nicht nur eine der ersten Schweizer Ärztinnen, sondern auch eine Pionierin in der datenbasierten klinischen Forschung. Dank ihres Einsatzes sank die Kindersterblichkeit in der Ostschweiz von 16 auf 2 Prozent. Damals hatte das Polytechnikum in Zürich, die heutige ETH, den Weg zur weltweit anerkannten Hochschule für Technik gerade erst begonnen. Mit der Arbeit seiner Grossmutter und dem Polytechnikum beschäftigt sich Imboden am ersten Vorlesungsabend. Er spricht am 6. November zu «Aufbruch ins 20. Jahrhundert: Von der Medizinerin in St.Gallen zu den Ingenieuren und Chemikern in Zürich».

Max Imboden
Ein anderer St.Galler, Max Imboden, Sohn von Frieda Imboden-Kaiser, ehemaliger Staats- und Verwaltungsrechtsprofessor sowie Alt-Rektor an der Universität Basel, beschrieb nach dem Zweiten Weltkrieg in seiner Schrift «Helvetische Malaise» die wachsende Diskrepanz zwischen der zunehmenden Komplexität der Welt und dem Selbstverständnis der Schweiz. Seine Antwort lautete schon damals «Investition in die Forschung». Und als erster Präsident des Schweizerischen Wissenschaftsrates half er wesentlich mit, den Grundstein für die Entwicklung der Schweiz zu einem herausragenden Forschungsplatz zu legen. Mit dem Titel «Die Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg: Investition in die Forschung als Antwort auf eine komplexe Welt» widmet Dieter Imboden die Vorlesung am 13. November der Arbeit seines Vaters.

Dieter Imbodens Vision für die Schweizer Forschung
In der dritten und vierten Vorlesung zu «Wissenschaft und Gesellschaft: Von St.Gallen hinaus in die Welt» fragt sich Dieter Imboden, was die Zukunft bringt – für die Schweiz und für die globalen Herausforderungen der Menschheit? Er teilt seine persönlichen Erfahrungen als Forscher und Forschungspolitiker mit den Hörerinnen und Hörern. Am 20. November dreht sich die Vorlesung um die Frage «Globale Herausforderungen: Wird die Wissenschaft den Planeten retten» und am 27. November stellt Imboden Visionen auf: «Wohin geht die Reise? – Wissen, Wissenschaft, Vision».

Die Vorlesungen finden im Bibliotheksgebäude der HSG im Raum 09-114 statt. Sie beginnen donnerstags um 18.15 Uhr.

Bild: Photocase / suze

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