«TWHIZ» und «Treashare» gewinnen die erste HSG FinTech Challenge

22. November 2017. FinTech gewinnt immer mehr an Bedeutung. Sogar die etablierten Finanzinstitute und Grossbanken sind inzwischen auf diesen Trend aufmerksam geworden. Dadurch zieht die FinTech-Branche Investoren und Kapital an. Auch in der Schweiz startet die FinTech-Szene durch. Die Universität St.Gallen hat deshalb die erste «HSG FinTech Challenge» ins Leben gerufen. Der Startschuss fiel im September. Am Dienstag, 21. November, fand das Finale statt.

Rasanter Wandel in der Finanztechnologie

Die Jury aus Unternehmensvertretern, Wissenschaftlern, Investoren und Gründern hatte vier Teams auserkoren, die ihre Geschäftsidee am Finale der HSG FinTech Challenge 2017 in Kurzpräsentationen vorstellten. Prof. Dr. Florian Weigert, Executive Director MBF-HSG, sprach in seinen Begrüssungsworten den rasanten Wandel in der Finanztechnologie an. Das habe die Universität St.Gallen dazu bewogen, den Trend auch bei den Studierenden zu thematisieren. Als Sponsoren für die HSG FinTech Challenge 2017 konnte die Commerzbank und main incubator gewonnen werden.

Es gebe noch viel zu tun, um die Dienstleistungen in der Finanzbranche schneller, einfacher und komfortabler zu machen, betonte Dr. Stefan Otto, Divisional Board Member bei der Commerzbank und HSG Alumnus. Er stellte die etablierte Veranstaltung «Between the Towers» in Frankfurt vor, an welche die Gewinner-Teams reisen werden, um ihre Geschäftsidee bei anderen ausgewählten FinTech-Startups und Investoren vorzustellen. Darüber hinaus hätten die Gewinner die Chance, Frankfurts lebendiges FinTech-Ökosystem in einer von Commerzbank und main incubator organisierten Tour kennenzulernen.

Spannende Geschäftsideen präsentiert

In den Präsentationen der Teams zeigte sich, dass sie sich ganz unterschiedliche Herausforderungen für ihre Start-ups ausgewählt hatten. Vier MBF-Studierende wollen mit «Sharkes» die Steuererklärungen einfacher machen. Mit ihrer App werde das Bezahlen der Steuern «schmerzlos», transparent und lohnend, sagten sie zu ihrem Vorhaben. Das Projekt «Treashare» hat ein ganz neues Handelsmodell für Gemälde und Kunstobjekte zum Inhalt. Laut den Studenten verwenden sie dazu eine Blockchain-Technologie, eine digitale und dezentralisierte Datenbank, die eine ständig wachsende Zahl von Datensätzen wie eine Kette fortführt und verwaltet.

Das dritte Team mit dem Namen «TWHIZ» entwickelte eine Plattform für Businessreisen, die Mitarbeitende positiv incentiviert, Reisekosten zu reduzieren und so dem Unternehmen hilft, Kosten zu sparen. Dieses Geschäftsmodell gebe es bereits in Amerika, jedoch noch nicht in Europa, betonten die Studierenden. Schliesslich stellte sich das vierte Team mit der Idee eines neuen Modells für Autoversicherungen vor. Es sieht eine Peer-to-Peer-Lösung vor, die mit einer grossen Unternehmung als Rückversicherer abgesichert wird.

Viel Lob von der Jury

Die Jury lobte sowohl die Grundidee als auch die Präsentation aller vier Projekte. Nach intensiver Diskussion habe man die beiden Teams mit den besten Arbeiten erkoren, betonte eines der Jurymitglieder. Der erste Platz fiel dem Team «TWHIZ» mit den vier Studierenden Alexander Bechtel (Ph. D. in Economics and Finance), Michael Blaschke, Sebastian Büchler und Jonas Romer (alle Ph. D. in Finance) zu. Das zweitplatzierte Team heisst «Treashare» mit Aniruddhan Balakrishnan (Assessment), Simon Bienz (MBI) und Matthieu Dupraz (Assessement).

Die erste HSG FinTech Challenge war vom Assessment-Jahr bis zur Promotion für alle HSG-Studierenden offen. Sechs Teams haben laut Lea Bühler, Programmkoordinatorin des MBF-Programms, eine Geschäftsidee zur Beurteilung eingereicht. «Die Beteiligung war klein, aber fein. Alle eingereichten Arbeiten hatten Potenzial», erklärte sie.

Fast gleichzeitig mit der FinTech Challenge startete das neue Vorlesungsseminar der School of Finance in «Financial Technology». Der 4-ECTS-Kurs, der für MBF-Studenten offen ist und von Assistenzprofessor Christoph Aymanns geleitet wird, zielt darauf ab, Studenten Technologien und Methoden vorzustellen, die Innovation in verschiedenen Bereichen der FinTech antreiben. Beispiele dafür sind Online-Kredite, Robo-Berater, Kryptowährungen und intelligente Verträge.

HSG FinTech Challenge auch im 2018

Ziel sei es, die HSG FinTech Challenge jedes Jahr durchzuführen, betonte Lea Bühler. Die nächste Durchführung im 2018 sei bereits fest eingeplant. «Die Veranstaltung ist bestens geeignet, um den Studenten neue Möglichkeiten zu bieten, sich aktiv mit FinTech zu befassen. Sie gibt auch Gelegenheit, sich über die neuen Technologien zu informieren, welche die Zukunft von Finanzdienstleistungen prägen werden.»