Forschung - 21.05.2010 - 00:00 

Trends im Fusions-Markt

Eine Untersuchung in der M&A REVIEW des Instituts für Betriebswirtschaft (IfB-HSG) der Universität St.Gallen zeigt Trends im Markt für Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions).
Quelle: HSG Newsroom

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25. Januar 2010. Auf dem deutschen Markt für Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, kurz M&A) 2009 deutet sich Bodenbildung auf relativ niedrigem Niveau an. Wie eine Untersuchung in der neuen Ausgabe der M&A REVIEW des Instituts für Betriebswirtschaft (IfB-HSG) der Universität St.Gallen zeigt, setzte sich der Abwärtstrend im deutschen Markt für Fusionen und Übernahmen im Jahr 2009 zunächst fort, in den letzten beiden Quartalen zeichneten sich dann jedoch leichte Aufwärtstendenzen ab.

Die Analyse basiert auf Daten der M&A DATABASE der HSG, die seit 1985 sämtliche abgeschlossenen Transaktionen im deutschsprachigen Raum erfasst.

Deutscher M&A Markt: Talsohle scheint durchschritten
Bei rund 972 Transaktionen mit Beteiligung eines deutschen Unternehmens beträgt der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 18,2 Prozent (Vorjahr: 1'190 Transaktionen). Insgesamt setzten sich im Jahr 2009 viele Trends aus dem Vorjahr fort.

So waren häufig aus der Not heraus geborene Transaktionen, so genannte «Distressed Deals» Treiber für das M&A-Geschäft. Auch der Trend zu nationalen Transaktionen und der Bedeutungsverlust der Private Equity-Investoren setzte sich weiter fort; eine Entwicklung, welche auch im Jahr 2010 anhalten könnte.

Österreichisches Übernahme-Karussell dreht sich noch langsamer
Der österreichische M&A-Markt stand 2009 mit nur 197 abgeschlossenen Transaktionen ganz im Bann der globalen Wirtschaftskrise. Trotz einer leichten Aufwärtstendenz im vierten Quartal ist er gegenüber dem Vorjahr mit noch 299 Transaktionen um 35 Prozent eingebrochen. Damit lag die Anzahl der M&A-Deals mit österreichischer Beteiligung um mehr als 50 Prozent unter dem Wert des Spitzenjahres 2007 mit 416 Transaktionen.

Die in den vergangenen Jahren starken M&A-Motoren Finanzdienstleistungen und allgemeine Dienstleistungen (vor allem Immobilien) schwächeln weiter. Nach wie vor vergeben Banken Kredite deutlich restriktiver. Auch weiterhin dürfte eine angespannte Liquiditätssituation viele Unternehmen zu einer deutlich restriktiveren Einkaufspolitik zwingen.

Erste Anzeichen für Aufschwung in der Schweiz
Während der Schweizer M&A-Markt im vergangenen Jahr 2009 bis weit in die zweite Jahreshälfte eine negative Entwicklung verzeichnete, gab zum Jahresende ein leichter Anstieg der Transaktionsaktivitäten Anlass zur Hoffnung. Zunächst erfasste die globale Finanz- und Wirtschaftskrise auch die Entwicklung der M&A-Zahlen in der Schweiz.

So ging die Zahl der in der M&A DATABASE der HSG erfassten Transaktionen nach einem schwachen ersten Quartal mit 100 Deals in den Quartalen zwei und drei auf jeweils neue Negativrekorde von 90 bzw. 77 Deals zurück.

Auch wenn die im Vergleich zu den ersten drei Quartalen auf 96 Deals gestiegene Anzahl der M&A-Transaktionen im vierten Quartal 2009 als erstes Anzeichen einer Verbesserung der Marktsituation interpretiert werden kann, so bedeutet dieser Wert immer noch ein Minus von über 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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