Forschung - 06.03.2018 - 00:00 

«Tagesschau» ist unverzichtbar, «Glanz und Gloria» nicht

Mit dem deutlichen Nein zur sogenannten No-Billag-Initiative haben die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger grundsätzlich Ja gesagt zur SRG. Aber: Wieviel sind wir in der Deutschschweiz eigentlich bereit, für die Inhalte der beiden TV-Sender SRF1 und SRF2 zu bezahlen? Diese und weitere Fragen beantwortet eine aktuelle Pilotstudie des Instituts für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG).
Quelle: HSG Newsroom

6. März 2018. Für die Studie wurden zwischen dem 29. Januar und 14. Februar 2018 1000 Probandinnen und Probanden online befragt. Diese wurden repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung der Schweiz ausgesucht. Mittels eines wissenschaftlich etablierten Verfahrens wurde mit ihnen die Zufriedenheitspositionierungen und Zahlungsbereitschaften für insgesamt 32 Sendegefässe auf den beiden Deutschschweizer Fernsehsendern SRF1 und SRF 2 eruiert.

Rund 300 Franken «akzeptabel»

Um es gleich vorwegzunehmen: Der «faire» Preis für das gegenwärtige TV-Gesamtprogramm liegt, so die Studie, zwischen 240 und 250 Franken, ein gerade noch akzeptabler Preis zwischen 300 und 310 Schweizer Franken. Alles, was über 400 Franken läge, wäre klar zu teuer. Die derzeit gültigen Billag-Gebühren – ausschliesslich für den Fernsehempfang – in Höhe von 286 Franken liegen also bereits sehr nahe an der gerade noch akzeptablen Preisschwelle. Die Gebühren für Radio- und Fernsehempfang belaufen sich derzeit auf total 451.10 Franken, davon 165 Franken für den Radioempfang und 286.10 Franken für den Fernsehempfang. Ab 2019 soll die Gesamtgebühr noch 365 Franken betragen.

DOK und Reporter sind beliebt

Bei den Sendinhalten zeigt sich, dass auch in Zukunft verschiedene Formate für die Mehrheit der Befragten unverzichtbar sind bzw. nicht abgebaut werden können, ohne eine grosse Unzufriedenheit hervorzurufen. Dazu gehören nicht nur Nachrichtensendungen zur Hauptsendezeit und Dokumentationen (SRF DOK, SRF Reporter) sowie Schweizer Filme und Serien, sondern auch die Übertragung von Sportanlässen, insbesondere solchen in der Schweiz oder mit Schweizer Beteiligung.

Talkshows & Co. braucht es kaum

Dagegen könnte auf eine Reihe von Sendegefässen verzichtet werden, ohne dass in grossem Stil Unzufriedenheit entstehen würde. Hierzu gehören vor allem Formate anderer Medienhäuser, News über Prominente, Club-Sendungen, Talkshows und Musiksendungen. Auch Sternstunden, Kulturmagazine, Comedy- und Quizsendungen sowie ausländische Serien gehören laut der Studie zu den gegebenenfalls verzichtbaren Sendegefässen.

Foto: Fotolia / LensW0rld

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