Forschung - 23.02.2015 - 00:00 

«Swissness» punktet in Polen

«Swissness» bleibt in Polen gemäss einer Umfrage des Instituts für Marketing ein wertvolles Markenzeichen trotz Frankenstärke: Gut 1000 Verbraucher in Polen gaben an, die Schweiz und Schweizer Unternehmen als besonders zuverlässig und vertrauenswürdig einzuschätzen.
Quelle: HSG Newsroom

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24. Februar 2015. Erstmalig wurde 2014 auch das Image von Schweizer Unternehmen als Geschäftspartner und Arbeitgeber abgefragt. Mit einer Note von 3,8 (bei einem Maximum von 5) schnitten diese gut ab. Sie werden als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Das gute Preisleistungsverhältnis, die hohe Flexibilität sowie die einfache und zuverlässige Zusammenarbeit bringt Schweizer Unternehmen grosse Sympathie bei den Studienteilnehmern in Polen ein.

Zuverlässigkeit wird geschätzt

Schweizer Produkte und Dienstleistungen gelten in Polen nach wie vor als zuverlässig, hochwertig und luxuriös. Für diese Qualität sind die Befragten gemäss der Untersuchung auch bereit, mehr zu bezahlen. Am Beispiel von Küchenspülen als ein Produkt, das für Konsumenten eher mit geringen Emotionen verbunden ist, konnte eine Zahlungsbereitschaft für die Herkunftsangabe von 12 Prozent errechnet werden. Für Luxusprodukte ist die Zahlungsbereitschaft gemäss anderen Studien noch höher.

Polen ist ein interessanter Wachstumsmarkt für Schweizer Unternehmen: Als einziges Transformationsland konnte Polen seit 1989 das Bruttoinlandsprodukt verdoppeln. Mit einem bilateralen Handelsvolumen von knapp 4 Milliarden Schweizer Franken und einer Wachstumsrate von über 5 Prozent liegt Polen vor den BRIC-Staaten Russland, Indien und Brasilien.

Swissness gleicht Kostennachteile aus

Mit Blick auf den Wechselkurs des polnischen Złoty zum Schweizer Franken zeigt sich, dass Swissness hilft, Kostennachteile auszugleichen. Ein plötzlicher Kursanstieg wie im Januar übersteigt jedoch die realisierbare «Swissness-Prämie» in den meisten Industrien. «Für viele Unternehmen wird daher die lokale Herstellung in Polen mit Schweizer Qualitätsstandards immer attraktiver», sagt Projektleiter Stephan Feige. Ulrich Schwendimann, Direktor Polnisch-Schweizerischen Wirtschaftskammer, ergänzt: «Schweizer Unternehmen müssen aufgrund der hohen Kosten noch mehr Wert auf Innovation legen oder sich auf Nischen konzentrieren».

«Die Schweiz wird ihre Position nur verteidigen, wenn sie einerseits die Schönheit von Natur und Landschaften schützt und andererseits Qualitätsbewusstsein, Innovationen und Forschung weiterhin in den Fokus rückt», so die Einschätzung von HSG-Marketing-Experte Sven Reinecke. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit der Schweizer Exportförderung Switzerland Global Enterprise und den polnischen Länderorganisationen der Unternehmen Franke, Jura und Roche durchgeführt.

Foto: Photocase / Sportsocke

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