Forschung - 14.12.2011 - 00:00
14. Dezember 2011. HSG-Forscher Maximilian Weber und Prof. Dr. Thomas Rudolph haben untersucht, wie viel Geld die Konsumenten 2011 für Weihnachtsgeschenke investieren möchten, welche Produkte auf den Wunschzetteln stehen und wo die Geschenke besorgt werden. Das Forschungszentrum für Handelsmanagement der Universität St.Gallen (IRM-HSG) befragte eintausend Einkäufer in den Fussgängerzonen der Deutsch- und Westschweiz.
Sinkende Ausgaben für Weihnachtsgeschenke
Die Konsumenten planen ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke zu reduzieren. Während im vergangenen Jahr die Konsumenten angaben, durchschnittlich 649 Schweizer Franken für Geschenke auszugeben, wollen sie in diesem Jahr etwas sparen und planen nur noch Ausgaben in Höhe von 598 Franken. Obwohl mit steigendem Alter absolut gesehen für Weihnachtsgeschenke mehr ausgegeben wird, zieht sich die Einsparung um ca. 8% im Vergleich zum Vorjahr durch alle Altersgruppen und beide Geschlechter.
Veränderte Weihnachtswünsche
Die beliebtesten Weihnachtswünsche sind in diesem Jahr Reisen und Mobilität (27%), Bücher (23.5%) sowie Bekleidung und Schuhe (23.2%). Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Vorlieben der Konsumenten stark verändert. Den grössten Zuwachs kann die Unterhaltungselektronik verzeichnen. Während sich im vergangenen Jahr 14.7% der Konsumenten Unterhaltungselektronik zu Weihnachten gewünscht haben, sind es in diesem Jahr knapp 22%. Die Forschenden der HSG führen dies unter anderem auf die wachsende Anzahl von Produktneuheiten der Hersteller zurück und die zunehmende Beliebtheit von Tablet-Computern und Smartphones. Während Mobilität (+3.8%) und Schmuck (+1.9%) sehr beliebt waren bei den Weihnachtseinkäufern, ist das Interesse an Sportartikel (-3.5%), Eintrittstickets (-3.2%) sowie Bekleidung (-2.5%) im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken.
Kundeninspiration für neue Bedürfnisse
«Die Ergebnisse verdeutlichen, dass sich der Anteil an Konsumenten, die nicht wissen, was sie sich zu Weihnachten wünschen sollen, im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt hat (7.8%)», sagt Studienautor Weber. Weiterhin sei festzustellen, dass Weihnachtswünsche mit zunehmenden Alter immer weniger konkret in Erscheinung träten. Vermutlich seien die meisten Konsumwünsche älterer Konsumenten bereits erfüllt. Bisher schaffe es der Handel aber nur ansatzweise, neue Bedürfnisse zu wecken, indem er seine Kunden inspiriere. «Der 5. St.Galler Handelstag am 13. März 2012 in den St.Galler Olma-Hallen wird sich daher mit dem Thema Kundeninspiration befassen», sagt Weber.
Dreistellige Wachstumsraten im Onlinehandel
Die Untersuchung zeigte auch, dass Konsumenten ihre Weihnachtsgeschenke bevorzugt in Einkaufszentren (53.4%) und den Innenstädten (53.1%) kauften. Im Vergleich zum Vorjahr haben beide Einkaufsorte aber an Bedeutung verloren. So gaben im Jahr 2010 noch 67.9% der Befragten an, dass sie im stationären Handel ihre Weihnachtseinkäufe erledigten. Dreistellige Wachstumsraten kann hingegen der Internethandel verzeichnen. Während im Vorjahr bereits 16.6% der Konsumenten angaben, ihre Weihnachtsgeschenke bevorzugt im Internet zu kaufen, wollen in diesem Jahr 37.9% ihre Weihnachtseinkäufe im Netz tätigen.
Die vollständige Studie kann unter Angabe von Name, Position und Organisation kostenlos bei Maximilian Weber bestellt werden.
Bild: Photocase / The Listen-To-It Network