Forschung - 25.10.2012 - 00:00 

Sicher unterwegs mit Outdoor-App

Freizeit in der Natur soll auch für ältere Menschen attraktiv bleiben. Das Institut für Wirtschaftsinformatik entwickelt eine Applikation für Mobilgeräte, die Orienterung und Sicherheit in der Bergwelt gewährleistet.
Quelle: HSG Newsroom

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29. Oktober 2012. Viele ältere Menschen geben aus Angst vor Unfällen oder Orientierungs-schwierigkeiten Freizeitaktivitäten in der Natur auf. Das europäische Verbundprojekt Dossy (Digital Outdoor and Safety System) will diese Hürde mit Hilfe einer Mobiltelefon-Applikation beseitigen. Navigations-, Lokalisierungs- und Sicherheitsfunktionen helfen älteren Menschen dabei, sich weiterhin mit Genuss unabhängig in der Natur zu bewegen.

Wanderführer und Helfer in der Not
Die Applikation soll einen Wanderführer mit Routeninformationen sowie einen intelligenten Navigationsassistenten umfassen. Diese helfen bei der Auswahl geeigneter Wanderwege. Während der Tour hilft GPS bei der Orientierung. Zur Erhöhung der Sicherheit beinhaltet die App ein Tracking-System für die Suche im Notfall. Benachrichtigungen können manuell versendet oder auf Wunsch auch automatisch ausgelöst werden. In kritischen Situationen benachrichtigt die App die Notruf-Zentrale mit den GPS-Daten. Der Mobiltelefon-Service soll auch wettersensibel sein und Wanderer sowie Notrufzentrale über ungünstige Witterungsbedingungen informieren.

Das Institut für Wirtschaftsinormatik an der HSG führt zur Entwicklung der neuen Dienstleistung verschiedene moderne Technologien zusammen. Zu den sechs Projektpartnern gehören der GPS-App-Entwickler Augmentra, die Notruf-Zentrale Curena, der Bergverlag Rother, das Deutsche Rote Kreuz Herten, der Schweizer Alpen Club sowie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften St.Gallen. Die Europäischen Kommission fördert das Projekt mit 734 000 Euro. Es ist Teil des Förderprogramms «Ambient Assisted Living Joint Programme», das die Lebensqualität älterer Menschen mit neuen Dienstleistungen verbessern soll. Das Entwicklungsprojekt ist auf 24 Monate ausgelegt, das Budget liegt bei 1,6 Millionen Euro.

Technologien für ein sicheres Bergerlebnis
ViewRanger wird weltweit von Outdoor-Aktivisten sowie von internationalen Such- und Rettungsdiensten für die Navigation und Lokalisierung genutzt. ViewRanger ist somit auch die Softwareplattform, auf deren Basis das Projekt Dossy umgesetzt wird. Curena ist als Betreiber einer Notruf- und Service-Zentrale eine Spezialistin für das Management von Notfallsituationen mit älteren Menschen. Der Bergverlag Rother bringt die Expertise im Bereich Wanderführer und Outdoorliteratur mit. Erfahrung im Bereich Bergrettung bringen Schweizer Alpen Club und das Deutsche Rote Kreuz Herten in das Projekt ein.

Bild: Photocase / Schoky

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