Veranstaltungen - 04.11.2014 - 00:00 

Schweizer Erfolgsrezepte

Staatssekretär Mauro Dell’Ambrogio war zu Gast an der PIM-Konferenz im Audimax der HSG. Er sprach über bildungspolitische und andere Faktoren, welche die Schweiz erfolgreich machen.
Quelle: HSG Newsroom

$alt

4. November 2014. Mauro Dell’Ambrogio, Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation, zeichnete den Gästen aus aller Welt das Bild einer pragmatischen und offenen Schweiz. Als grundsätzliche Fundamente für den Erfolg nannte er unter anderem die effizienten Sozialpartnerschaften, die guten Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern und den Fakt, dass mit drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts hierzulande vergleichsweise viel in Forschung und Entwicklung investiert wird, wobei zwei Drittel dieser Investitionen von privater Hand kommen.

Das duale Erfolgsrezept

Auf besonderes Interesse unter den internationalen Universitätsvertretern an der 41. Konferenz des Partnership in International Management (PIM) stiessen Dell’Ambrogios Ausführungen zum dualen Bildungssystem der Schweiz. Dieses führt auf Seite der Berufsbildung zu einer sehr praxisnahen Ausbildung in Feldern, in denen die Wirtschaft auch tatsächlich Arbeitskräfte benötigt. Auf der anderen Seite bewirkt das duale System zudem, dass es in der Schweiz keine sogenannten Massenuniversitäten gibt, sondern Lehre und Forschung auf Hochschulebene zu den besten der Welt gehören. Als Erfolgsrezept für die Hochschulen nannte der Staatssekretär unter anderem auch die staatlichen Gelder, um die sich die Universitäten zu einem wesentlichen Teil auf Wettbewerbsbasis bemühen müssen. Ein liberales (Hochschul-)System also, das staatlich grundfinanziert ist, in dem aber gleichzeitig auch der Wettbewerb spielt, wie es HSG-Rektor Thomas Bieger zusammenfasste.

Keine Masterpläne

Mauro Dell’Ambrogio ging auch darauf ein, was die im internationalen Vergleich sehr erfolgreiche Schweiz nicht tut: Sie stelle keine Innovationsstrategien oder Masterpläne auf, es gebe auch keine öffentliche Finanzierung von Start-Ups. Es seien Dinge wie die gute Infrastruktur, das Bildungswesen oder die effiziente Verwaltung, welche die Grundlagen für die Innovationskraft der Schweiz seien. Das Konzept des «Survival of the fittest» habe immer sehr gut funktioniert für dieses Land. Schweizer Firmen, die sich im internationalen Wettbewerb hervorragend behaupten, gibt es denn auch zu Hauf.

Stimmbürger überzeugen

Es ist also auf der einen Seite ein politischer und wirtschaftlicher Pragmatismus, den die Schweiz auszeichnet und sie erfolgreich gemacht hat. Auf der anderen Seite die traditionelle Offenheit, die aber derzeit an der Urne unter politischem Beschuss steht. Mauro Dell’Ambrogio verwies auf die immense Wichtigkeit von ausländischen Staatsangehörigen im Land, die zum Beispiel 40 Prozent der Arbeitskräfte in Forschung und Entwicklung ausmachen, in Bereichen wie Pharmazeutik und Lebensmitteltechnologie bis zu 50 Prozent. Die Schweiz habe es immer geschafft, brillante Köpfe aus aller Welt anzulocken. Diese Offenheit sei ein Schlüssel des Erfolges für unser Land. Dieser Tage gelte es die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu überzeugen, diese bewährte Offenheit zu bewahren.

north