Rudern «mit viel Kaffee»

18. September 2015. Claas Mertens hat Anfang September den Weltmeistertitel im Rudern in der Kategorie Leichtgewichts-Achter geholt. Seit neun Jahren rudert Mertens leistungssportlich. Mit viel Kaffee und gutem Zeitmanagement hat er nebenbei noch einen Bachelor an der HSG absolviert. Die Stärken, Ausdauer und Konzentration auf ein Ziel, haben ihm sowohl im Sport als auch an der Universität zu Erfolg verholfen. Obwohl der Medaillenträger sehr zufrieden ist mit der derzeitigen Situation, würde er sich mehr Urlaub erträumen. Jedoch ist für das kommende Jahr schon ein neues Ziel gesteckt: die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Ob seine Konzentration dem Master-Studium, Berufsleben oder doch den Olympischen Spielen 2020 gilt, hängt in erster Linie von seiner Leistung im kommenden Jahr ab.

Sophie Kwisda: Wie ist es Ihnen bei der Weltmeisterschaft ergangen?

Claas Mertens: Die WM lief optimal. Unser Ziel war es zu gewinnen und die Anspannung war dementsprechend hoch. Das Finale war das härteste Rennen der Saison, aber es hat sich gelohnt.

Wie lange rudern Sie schon?
Vor zehn Jahren habe ich das erste Mal in einem Ruderboot gesessen. Leistungssportlich rudere ich seit neun Jahren.

Wie lässt sich Studium und Hochleistungssport vereinbaren?
Mit viel Kaffee. Gutes Zeitmanagement ist natürlich auch nicht unwichtig.

Welche Ihrer Stärken können Sie sowohl im Sport als auch im Studium einsetzen?

Ausdauernd und konzentriert auf ein Ziel hinzuarbeiten ist, glaube ich, sowohl vor einer Klausur als auch vor einer WM sehr wichtig.

Welche Aktivitäten kommen Ihrer Meinung nach  aufgrund des Sport zu kurz? Welche Aktivitäten würden Sie gerne ausüben, wenn Sie mehr Zeit hätten?
Zeit ist so ziemlich das Einzige, wovon alle Menschen am Tag gleich viel haben und eigentlich bin ich mit dem was ich mache sehr zufrieden. Mehr Urlaub wäre natürlich super, aber wem geht das nicht so...

Welche Studienrichtung haben Sie an der HSG gewählt?

BWL.

In welchem Semester studieren Sie an der HSG?

Ich habe vor ein paar Wochen meine Bachelor-Arbeit abgegeben – das war mein achtes und letztes Semester.

Wie sieht die nahe Zukunft aus?

Mein Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Bis dahin werde ich mich in jedem Fall voll aufs Rudern konzentrieren und keinen Master nebenbei beginnen. Jetzt grade bin ich noch im Urlaub in Marokko, in einer Woche werde ich dann aber wieder voll ins Training einsteigen.

Ob ich nach 2016 bis zu den Olympischen Spielen 2020 weiter mache oder mich voll auf Studium und Beruf konzentriere, weiss ich jetzt noch nicht. Das hängt in erster Linie auch davon ab, wie das nächste Jahr läuft.

Bild: Fotolia / Christian Schwier