Campus - 14.09.2012 - 00:00 

Qualität auch im Wachstum

Die HSG will trotz steigender Studierendenzahlen eine herausragende Qualität der Lehre bieten. Daher hat sie das Assessmentjahr reformiert und lanciert ab Herbst 2014 ein zweisprachiges Bachelor-Studium.
Quelle: HSG Newsroom

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14. September 2012. Um den wachsenden Anforderungen in einer Wissensgesellschaft zu genügen, müssen Universitäten die Qualität ihrer Ausbildung fortwährend verbessern. Die HSG gilt als Universität, die ein grosses Gewicht auf die Qualität der Lehre legt. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, fokussierte das Rektorat und der Universitätsrat im vergangenen Jahr auf die Qualität der Lehre, die trotz des starken Anstiegs der Studierendenzahlen (Wachstum seit 2005 um über 60 Prozent) erhalten und gestärkt werden soll.

Vor diesem Hintergrund standen am ersten Jahresmediengespräch der Universität St.Gallen die Reform des ersten Studienjahres und die Neuerungen im Bachelorstudium im Zentrum. Laut Bildungsdirektor und Universitätsratspräsident Stefan Kölliker knüpft die Reform «an den Pioniergeist der HSG vor über zehn Jahren an, als die einzigartige Studienarchitektur mit ihren drei Stufen und drei Säulen entwickelt wurde.»

Zwischenziele erreicht
Gemäss der Vision 2020 soll die HSG als eine der führenden Wirtschaftsuniversitäten Europas global als Denkplatz für aktuelle Probleme von Wirtschaft und Gesellschaft anerkannt sein sowie eine Ausbildung bieten, die integrativ denkende, unternehmerisch und verantwortungsvoll handelnde Persönlichkeiten fördert. Auf diesem Weg konnte die Universität im vergangenen Jahr wichtige Zwischenziele erreichen. Wie Rektor Thomas Bieger ausführte, wurden verschiedene Massnahmen ergriffen, um auch im Wachstum dem Qualitätsanspruch in Lehre und Forschung gerecht zu werden. So wurden etwa zwei neue Master-Programme bewilligt und eines gestartet, neue Ordinarien und Dozenturen besetzt sowie die Internationalisierung mit einem neuen Typ von Gastprofessuren und mit 50-Prozent-Professuren gestärkt.

Grösstes Reformprojekt seit zehn Jahren
Die Universität St.Gallen kennt ein für alle Studierenden einheitliches erstes Studienjahr, das sogenannte «Assessmentjahr». Dem ersten Studienjahr kommt an der Universität St.Gallen entscheidende Bedeutung zu: Studierenden werden in die Kernfächer eingeführt. Zudem übt es eine wichtige Orientierungs- und Selektionsfunktion aus.

Um trotz steigender Studierendenzahlen weiterhin eine herausragende Lehrqualität anbieten zu können, ist das Assessmentjahr grundsätzlich reformiert worden. Ab Herbst 2013 wird es neu in drei Gruppen gegliedert: zwei in deutscher und eine in englischer Sprache. Diese Aufteilung in kleinere Gruppen verbessere die Studienqualität sowie das Betreuungsverhältnis, sagte Studiensekretär Jan Metzger. Mit dem englischsprachigen Angebot wird die HSG der erhöhten Sprachfähigkeit der Maturanden (zweisprachige Matura) gerecht und bietet eine optimale Anschlussfähigkeit für eine Karriere in Wissenschaft und Praxis in einem internationalen Umfeld.

Auch im Bereich der Wissensintegration geht die Universität neue Wege. In einer globalisierten Welt werden der Austausch und die Kommunikation zwischen den einzelnen Wissensdisziplinen immer wichtiger. Mit der neuen integrativ und interdisziplinär ausgerichteten Lehrveranstaltung «Integrationsprojekt» soll das Denken «über den Tellerrand hinaus» schon ab dem ersten Studienjahr gezielt geschult werden.

Vorbereitung für den internationalen Arbeitsmarkt
Die Einführung eines englischsprachigen Assessmentjahres eröffnet Schweizer Universitäts-Studierenden erstmals die Möglichkeit, Wirtschaftsfächer von Beginn an in englischer Sprache zu studieren. Ab dem Herbstsemester 2014 können zudem die Majors Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Internationale Beziehungen auf der Bachelor-Stufe in einer variablen Mischung aus deutscher und englischer Sprache absolviert werden. Vor allem Studierende mit einer zweisprachigen Matura erhalten damit die Gelegenheit, ihre Englischkenntnisse zu festigen und sich für den internationalen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Für die HSG ist die Integration fremdsprachiger Studierender wichtig: Jeder Bachelor-Absolvent der HSG soll sich auch in Deutsch verständigen können. Deshalb müssen im Verlauf des Bachelor-Studiums Fremdsprachige nicht nur Deutsch als erste Fremdsprache belegen, sondern mindestens zwei Studienelemente im Rahmen des Fachstudiums in deutscher Sprache absolvieren.

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