Veranstaltungen - 24.04.2012 - 00:00 

Philosophie im Kino

Am 7. November, 19.30 Uhr, veranstaltet das IWE eine öffentliche Diskussion über den «Traum des Kapitalismus» in Christian Petzolds Film «Yella» (2007). Philosophie-Dozent Martin Booms diskutiert mit dem Publikum im «KinoK».
Quelle: HSG Newsroom

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2. November 2012. Veranstalter der Reihe «Philosophie im Kino» am 7. November, 19.30 Uhr, ist die Bonner «Akademie für Sozialethik und Öffentliche Kultur». In St.Gallen findet der Filmabend in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftsethik und dem KinoK in der Lokremise statt. Martin Booms ist Direktor der Bonner Akademie und Lehrbeauftragter für Reflexionskompetenz an der HSG. Er diskutiert nach der Vorstellung mit dem Publikum. Der Kino-Abend ist öffentlich, Studierende erhalten ermässigte Billets. 

Brüchige Realität der Wirtschaft
In Christian Petzolds Film will Yella (Nina Hoss), eine junge Frau aus Wittenberge, noch einmal neu anfangen: Sie lässt ihre alte Heimat zurück, ihren geliebten Vater, ihre gescheiterte Ehe mit Ben (Hinnerk Schönemann) und dessen insolvente Firma, um im Westen in der modernen Wirtschaftswelt Fuss zu fassen. Doch auf verstörende Weise bricht sich immer wieder Yellas alte Welt durch die berechnende Geschäftigkeit ihres Lebens – wie ein Traum, der auf rätselhafte Weise nach dem Erwachen nicht aufhört und zu einem unberechenbaren Begleiter wird. Immer mehr verschwimmt die Grenze zwischen gegenwärtiger Wirklichkeit und erinnerter Vergangenheit in Yellas Leben – und mit ihr die Selbstverständlichkeit der eingespielten Rituale und der zur Schau getragenen Selbstsicherheit in der neuen Welt des Venture-Capital-Business.

Kein Geldwert ohne Sachwert
In der Publikumsdiskussion geht HSG-Dozent Martin Booms auf die Entkoppelung von Geld und seinem eigentlichen (Tausch)wert ein. Die ideellen (fiskalischen) Werte bedingen die realen (produzierten) Werte – kein Sachwert ohne Geldwert. Ungedeckt von sachhaltigen Gegenwerten, mutieren die ideellen fiskalischen Werte im luftleeren Raum zur blossen spekulativen Fiktion: Die real-sachhaltigen Werte bedingen die ideell-fiskalischen Werte – kein Geldwert ohne Sachwert.

Bild: Photocase/ Calmate

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