Veranstaltungen - 01.09.2020 - 00:00
1. September 2020. Aussergewöhnliche Wochen und Monate liegen hinter uns: Das Coronavirus, anfänglich noch als eine das ferne Wuhan in China betreffende Schlagzeile wahrgenommen, hat innert kürzester Zeit die ganze Welt betroffen und auch das öffentliche Leben in der Schweiz zeitweise nahezu zum Erliegen gebracht. Der Lockdown betraf auch die HSG in direkter Weise. Die reguläre Lehre wurde auf Online-Unterrichtsformate umgestellt, und das öffentliche Vorlesungsprogramm musste im Frühling schweren Herzens abgebrochen werden – ein Novum in der Geschichte der öffentlichen Vorlesungen.
Veränderungen, die Bestand haben?
Mit Themen rund um die Pandemie befassen sich in diesem Semester gleich drei Vorlesungsreihen direkt oder indirekt. Die HSG-Staatswissenschaftlerin Claudia Brühwiler thematisiert in ihrer Reihe «Nach der Corona-Pandemie: Bleibt alles anders?», welche Veränderungen nach der Pandemie Bestand haben werden. In der prominent besetzten Vorlesungsreihe (ab 21.9.) wird unter anderen Daniel Koch, ehemaliger Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), einen Blick hinter die Kulissen des Krisenmanagements des Bundes gewähren. In der Philosophievorlesung (ab 15.10.) beschäftigt sich Politologin und Politik-Dozentin Regula Stämpfli mit dem Wesen einer modernen Biopolitik post Corona. Schliesslich setzen sich die Psychotherapeutin Ursula Germann und weitere Dozierende in der Vorlesungsreihe «Furcht, Angst und Panik» (ab 13.10.) mit diesen vielschichtigen Themen auseinander, die in unterschiedlichen Ausprägungen auch unseren persönlichen, beruflichen und politischen Alltag während der Corona-Pandemie mitgeprägt haben.
Wie weiter im Gesundheitswesen?
Die Planung, Organisation, Steuerung und Finanzierung des Gesundheitssystems beinhaltet vielfältige Herausforderungen. Die verschiedenen Akteure – Krankenkassen, Leistungserbringer, Kantone oder die Pharmaindustrie – interagieren in einem regulierten Markt. Mithilfe von Einsichten aus der Gesundheitsökonomie sollen diese Regulierungen möglichst so gestaltet werden, dass die Wirksamkeit hoch ist, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Diesen Fragen geht die Vorlesungsreihe «Krankes Gesundheitswesen? – Gesundheitsökonomie und -politik in Theorie und Praxis» ab dem 17. September an insgesamt sechs Abenden auf den Grund.
Solange die Löwen nicht zu schreiben lernen…
Schriftsteller sein heisst, mit anderen Stimmen zu reden. Zuerst aber heisst es zu lernen, mit der eigenen Stimme zu sprechen. Sonst geschieht, wovor das afrikanische Sprichwort warnt: Solange die Löwen nicht zu schreiben lernen, wird jede Geschichte die Jäger verherrlichen. Der Schriftsteller Christoph Keller, St.Gallen, nimmt seine drei Poetik-Vorlesungen (ab dem 17. September) zum Anlass, sein umfangreiches, vielstimmiges Werk, das unter anderem Romane, Theaterstücke, Essays, Kurz- und Kürzestprosa, aber auch Fotografien umfasst, neu zu besichtigen.
«HSG am Puls der Zeit»
In der neuen Reihe «HSG am Puls der Zeit» referieren jeweils drei HSG-Dozierende aus unterschiedlichen Perspektiven zu aktuellen Themen von gesellschaftlicher Relevanz. Die Vorlaufszeit wird für diese Reihe bewusst kurzgehalten, um ohne Verzögerung aktuelle Themen aufgreifen zu können. Die erste Ausgabe der Reihe befasst sich mit den bis Ende Jahr abzuschliessenden Austrittsverhandlungen zum Brexit. Wie geht es weiter mit Europa, post 2020? In der ersten Ausgabe von «HSG am Puls der Zeit» dozieren dazu ab dem 10. November der Rechtswissenschaftler Thomas Burri, der Politikwissenschaftler Dirk Lehmkuhl sowie der Handelsökonom Simon Evenett.
Obligatorische Anmeldung
Die Gesundheit der Hörerinnen und Hörer hat oberste Priorität, das Öffentliche Programm wird im Rahmen der Verhaltensregeln und des Schutzkonzeptes für das Herbstsemester 2020 durchgeführt. In diesem Corona-Jahr müssen sich alle Hörerinnen und Hörer für sämtliche Vorlesungen anmelden. Entweder online unter www.hsg.events/oeffentlichevorlesungen oder telefonisch 071 224 21 11.