Campus - 30.11.2021 - 00:00 

Nobelpreisträger Michael Spence an der HSG

Die UBS-Initiative «Nobel Perspectives» brachte Michael Spence nach St.Gallen, um über die Zukunft von Arbeit und Bildung zu diskutieren.
Quelle: HSG Newsroom

30. November 2021. Fast 400 Studierende und Dozierende besuchten die vom UBS Global Wealth Management organisierte Gesprächsreihe «Nobel Perspectives» mit ehemaligen WirtschaftsnobelpreisträgerInnen. Die Referierenden, zu denen auch HSG-Professorin Beatrix Eugster gehörte, wurden von Winfried Daun, Group Head Advertising, Brand Strategy and Media bei UBS, vorgestellt. Ziel der Vorträge sei es, Wirtschaft zu einem Thema zu machen, mit dem sich jede und jeder identifizieren kann.

Michael Spence, kanadisch-amerikanischer Staatsbürger, ist ehemaliger Dekan der Stanford Graduate School of Business und Professor an der NYU Stern. Im Jahr 2001 wurde Spence's Forschung über Märkte mit asymmetrischen Informationen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Zum Gesprächseinstieg stellte Daun den Gästen die Frage, wie sich Vielfalt in der Bildung widerspiegeln lässt. Professorin Beatrix Eugster erläuterte einige ihrer jüngsten Forschungsarbeiten, die sich mit der Integration von Kindern mit Behinderungen im Klassenzimmer befassen. Sie wies darauf hin, dass auf diese Weise verschiedene Mitglieder der Gesellschaft zusammenwachsen können, was letztlich zu einem stärkeren sozialen Zusammenhalt führen kann.

Nobelpreisträger Spence beleuchtete die Integration von KI und Automatisierung am Arbeitsplatz. Er stellte fest, dass dies ein schwieriger Übergang sein werde, genau wie zu Beginn der industriellen Revolution. Er glaubt, dass dies zu einem Wachstum von Arbeitsplätzen führen wird. Dies bedeute unter anderem auch, dass beispielsweise Arbeitsplätze in der Fertigung weniger arbeitsintensiv und Arbeitnehmende Seite an Seite mit Maschinen zusammenarbeiten werden.

Verwirrende Zeiten

Michael Spence wies auch darauf hin, dass unsere Welt derzeit mehrere Revolutionen gleichzeitig durchläuft, was die Dinge kompliziert macht. Die digitale, energetische und biomedizinische Transformation bedeute enorme Fortschritte für unsere Gesellschaft. Gleichzeitig könnten diese Veränderungen aber auch einige der Ursachen für die Polarisierung der Meinungen in den sozialen Medien und die Verbreitung von Verschwörungstheorien sein. Er fuhr fort, dass Menschen, die sich von Verschwörungstheorien beeinflussen lassen, in Wirklichkeit eine emotionale Reaktion auf Veränderungen zeigen. Er ist der Meinung, dass dieser Trend umgekehrt werden kann, wenn Menschen, und insbesondere Kindern, geholfen wird zu hinterfragen, woher sie etwas gelernt haben.

In den letzten sechs Jahren hat sich «Nobel Perspectives» zur weltweit grössten Videobibliothek mit Interviews von NobelpreisträgerInnen entwickelt. Das Format versucht die Fragen zu erforschen, welche sich die WirtschaftswissenschaftlerInnen selbst stellen, wie beispielsweise: Wie können wir die weltweite Armut bekämpfen? Oder: Was sieht die Zukunft von Arbeit und Bildung aus?

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