Campus - 28.02.2022 - 00:00 

Neues Semester – Alles beim Alten?

Am 21. Februar 2022 hat das Frühjahrsemester begonnen. Wie haben Studierende die Rückkehr auf den Campus erlebt? Von Studentenreporterin Adria Pop.
Quelle: HSG Newsroom

28. Februar 2022. Mit der am 17. Februar 2022 versendeten Nachricht an die Studierenden hob die Universität St.Gallen die Pandemie-Massnahmen weitgehend auf. Nach zwei Jahren Pandemie starten die Studierenden das Frühjahrsemester in Vollpräsenz ohne Masken- und Zertifikatspflicht. HSG-Rektor Professor Bernhard Ehrenzeller freut sich über das «Wiederaufleben» der Aktivitäten auf dem Campus.

Heiterkeit unter den Studierenden

Studierende, wie Sophie Balles und Sofja Kononova aus dem Assessment, begannen zwar ihr Studium mit der Möglichkeit des Präsenzunterrichts, freuen sich aber über die Aufhebung der Maskenpflicht. In der Retroperspektive hatte die Zeit des «Distance-Learnings» dennoch für beide Studentinnen seine Vorzüge. Beispielsweise habe die Pandemie unter anderem Sophies Bildungsweg begünstigt: «Ich konnte mich aufs Lernen konzentrieren und hatte keinerlei Ablenkungen, auf sozialer Ebene war es jedoch belastend.» Die Atmosphäre auf dem Campus aber habe sich für Sophie durch die Rückkehr zur Vollpräsenz ohne Maske zum Positiven verändert: «Es ist schön, dass man wieder alle lächeln sieht.»

Ajith Muthurajah und Giriesan Kirupanantha absolvierten den Bachelor an der Universität in Zürich und begannen ihr Masterstudium in St.Gallen mit Online-Vorlesungen. «Wir wollten den Live-Spirit der HSG miterleben, was sehr schade war.», so Ajith. Er erklärt, dass er in seinem ersten Semester vermehrt arbeitete, um das Erlebnis eines Studiums an der Universität St.Gallen länger geniessen zu können. Giriesan schätzt es wiederum, das vierte Semester seines Masters nach eineinhalb Jahren Online-Studium im gewohnten Rahmen abschliessen zu können. Bezüglich der Aufhebung der Maskenpflicht bleiben zwar Bedenken, beiden zufolge wäre es jedoch Zeit für die Lockerungen der Massnahmen gewesen.

Wechselnde Arbeitsbedingungen auf dem Campus

Auch wenn viele die das ortsunabhängige Arbeiten zu schätzen gelernt haben, bleibt für die Zufriedenheit von Studierenden und Lehrenden der persönliche Kontakt vor Ort ausschlaggebend.

Mitarbeiterin in der Gastronomie der Universität, Alisa Malasai, befürwortet ebenfalls den Entscheid des Rektorats, die Maskenpflicht aufzuheben. «Bei Stress hatte ich durch die Maske mit Atemnot zu kämpfen.», erklärt Frau Malasai. Die Zunahme der Campusaktivität machte sich auch in ihrem Beruf bemerkbar: «Man hat erneut zu tun und das ist auch schön so.»

Auch der berufliche Alltag in der Bibliothek der Universität änderte sich für Angestellte Franca Zanolari: «Als die Bibliothek zu Beginn geschlossen blieb, orientierten sich die Nutzenden vermehrt an unseren digitalen Ressourcen.» Ein Teil ihrer Arbeit bestand daher aus dem Verschicken von Büchern. Die durch Krankheit verhinderten Rückgaben von Medien erforderten einerseits Flexibilität, den Bedarf nach Digitalisierung die Anpassung der bibliothekseigenen Webseite andererseits. «Es gibt in der Bibliothek nicht unbedingt mehr, sondern anderes zu tun», sagt Zanolari.

Gewinne durch Digitalisierung

Laut Dr. Elgar Fleisch, Professor für Informations- und Operationsmanagement, ist der physische Unterricht Teil seines Lebensinhaltes. Unabhängig von der Pandemie sieht er jedoch die Vorteile neuer Unterrichtsformen, die in den letzten zwei Jahren zur Anwendung gekommen sind: «Es gibt Bereiche, in welchen die digitale Lehre Vorteile hat. Unsere Vorlesung haben wir bereits 2016 dementsprechend konzipiert, weil wir der Überzeugung sind, dass die Studierenden so mehr lernen.» Nach Fleischs Ermessen, wird der physische Kontakt durch die erlangte Digitalisierung zwar an Häufigkeit verlieren, jedoch nicht an Bedeutung für die Bildung.

Adria Pop studiert Betriebswirtschaftslehre im vierten Semester.

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