Forschung - 26.11.2020 - 00:00 

Neue Stiftung soll Forschungsarbeit des «Global Trade Alert» weiter stärken

An einem kleinen Festakt in Rapperswil-Jona ist das «St.Gallen Endowment for Prosperity Through Trade – SGEPT» («St.Galler Stiftung für Wohlstand durch Handel») gegründet worden. Stifter sind HSG-Professor Simon J. Evenett, Ordinarius für Aussenwirtschaft und Entwicklung, sowie die Universität St.Gallen und die Max Schmidheiny-Stiftung. Kern des SGEPT ist der seit Jahren von Simon Evenett regelmässig herausgegebene «Global Trade Alert» (GTA), der die weltweite Handels- und Wirtschaftspolitik eingehend beobachtet. Die GTA-Reports finden stets weltweite mediale Beachtung und werden selbst von der Welthandelsorganisation WTO als Referenz herangezogen.
Quelle: HSG Newsroom

 

26. November 2020. Das SGEPT möchte mit dem Global Trade Alert gemäss seiner Vision der global führende Referenzpunkt für Erkenntnisse zur Handels- und Wirtschaftspolitik sein. Aufbauend auf der Tradition der Wissenschaft und des Thought Leadership an der Universität St.Gallen in den Bereichen internationale Wirtschaftspolitik und Völkerrecht soll dazu beigetragen werden, die Transparenz im Welthandelssystem weiter zu verbessern.
 

«Der internationale Handel ist eine der Grundlagen des Lebensstandards in der Schweiz und in anderen Volkswirtschaften», sagte HSG-Rektor Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller. «Die Forschungen und Erkenntnisse, die im Rahmen des Global Trade Alert während der vergangenen elf Jahre an der Universität St.Gallen durchgeführt worden sind bzw. gewonnen wurden, haben politischen Entscheidungsträgern und Exponenten des Privatsektors auf höchster Ebene die notwendigen Fakten als Entscheidungsgrundlage geliefert und wegweisende Handlungsempfehlungen gegeben. Es ist wirklich eindrücklich, was Simon Evenett und sein Team hier aufgebaut haben.» Die neue Stiftung werde den Global Trade Alert nun zu einem dauerhaften Forschungsprojekt an der HSG mit globaler Ausstrahlung machen.
 

Der Rektor dankte auch der Max Schmidheiny-Stiftung für ihre grosszügige Unterstützung und ihr aktives Engagement. Er betonte, dass ohne dieses die Gründung des SGEPT nicht möglich gewesen wäre und würdigte die langjährige Tradition der Unterstützung neuer, aussergewöhnlicher Ideen und Projekte an der HSG durch die Max Schmidheiny-Stiftung und die Familie Schmidheiny.

Eine gemeinnützige Stiftung

Die Aktivitäten und Mitarbeitenden des Global Trade Alert, die bisher am Schweizerischen Institut für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung der HSG angesiedelt waren, werden nun in das neue gemeinnützige SGEPT überführt. Der Global Trade Alert kann mit dieser Selbständigkeit seinen Wirkungskreis und seine Ausstrahlung weiter erhöhen. Dies insbesondere durch eine verbreiterte finanzielle Basis und durch prominente Besetzung des Stiftungsrates – auch mit HSG-externen Personen –, die auf diesem Gebiet einen Namen haben. Zudem haben die Struktur und die Grösse eines solch umfassenden Forschungsprojektes eine Verselbständigung nahegelegt.
 

Dr. Thomas Schmidheiny wird Präsident des SGEPT, HSG-Rektor Bernhard Ehrenzeller Vizepräsident und Professor Simon Evenett sowie Andreas R. Kirchschläger werden Stiftungsräte. Zum Geschäftsführer der neuen Stiftung wurde Dr. Johannes Fritz ernannt. Als Stiftung nach Schweizer Recht dürfen dem SGEPT keine Gewinne oder Überschüsse entnommen werden. Allfällige Erträge und Kapitalien werden wieder für Aktivitäten der Stiftung eingesetzt.

«Protektionismus gedeiht in einem faktischen Vakuum», sagte Professor Simon Evenett. «Die Überwachung und Analyse der von Regierungen ergriffenen Massnahmen, die den globalen Handel beeinflussen, ist von wesentlicher Bedeutung, und der Global Trade Alert hat sich in dieser Hinsicht international einen hervorragenden Ruf erarbeitet.» Die neue Stiftung werde es dem Global Trade Alert erlauben, die Forschungsarbeit auszubauen und noch präziser zu werden, sagte Simon Evenett.

Globales Monitoring seit 2009

Der Global Trade Alert wurde im Juni 2009 als eine Initiative zum Monitoring der weltweiten Handelspolitik ins Leben gerufen. Dies war durch Professor Evenetts Befürchtung motiviert, die globale Finanzkrise von 2008-09 könnte Regierungen zu weitreichendem Protektionismus veranlassen. In seinen jüngsten Reports hat sich der GTA darauf konzentriert, wie Länder während der COVID-19-Pandemie schwerwiegende Exportverbote für medizinische Güter und Medikamente verhängt haben.
 

«Wie etliche Beiträge in führenden akademischen Zeitschriften, G-20-Briefing-Dokumente, WTO-Berichte, Reden führender Politiker und Unternehmer sowie buchstäblich tausendfache Erwähnungen in internationalen Medien belegen, hat der Global Trade Alert enormen Einfluss darauf, wie die Welt handelt», sagte Dr. Thomas Schmidheiny. «Wir von der Max Schmidheiny-Stiftung sind überzeugt, dass diese Stimme eine sehr wichtige ist. Und wir sind stolz darauf sicherzustellen, dass diese Forschung weiter gestärkt, international ausgebaut und auch in langfristiger Zukunft in St. Gallen beheimatet sein wird.»
 

Bild: Adobe Stock / peshkov

 

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