Veranstaltungen - 28.01.2014 - 00:00
19. Februar 2014. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Stimmen auf, die letzten naturbelassenen Regionen der Schweiz zu schützen. Das Val Cluoza wurde als Naturreservat vorgeschlagen. Für die Eigentümerin, die Gemeinde Zernez, war das Gebiet von geringem landwirtschaftlichem Wert. Der 1914 gegründete Schweizerische Nationalpark umfasste zusätzliche Gebiete, die durch Holzschlag und Weidewirtschaft stark übernutzt waren. Ohne menschlichen Einfluss sollte die Natur ihr eigene Urnatur wiederherstellen. Ein Prozess, der auch heute noch lange nicht abgeschlossen ist und seit Beginn wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird.
Von Hirschen, Bären und Wölfen
Warum richtet man Naturschutzgebiete ein? Was wird dort erforscht? Wieso begrüssen viele die Rückkehr von Grossraubtieren wie Bären und Wölfe in die dicht bevölkerte Schweiz? Welches Interesse besteht an geologischen Besonderheiten? Wie managt man ein Urwaldgebiet in Stadtnähe? Auf diese Fragen gehen sechs Expertinnen und Experten in der Vorlesungsreihe ein.
Die erste Vorlesung hält Dr. Britta Allgöwer, Direktorin des Natur-Museums Luzern. Sie spricht am 26. Februar zu «Forschung und Management im Schweizerischen Nationalpark – eine starke Partnerschaft». Am 12. März thematisiert Dr. Urs Breitenmoser von der KORA (Koordinierte Forschungsprojekte für Raubtiere), Muri BE, die «Rückkehr der Grossraubtiere in die Schweiz — Wissenschaft zwischen Emotionen und Politik».
«Wozu forschen?»
Am 26. März fragt sich Dr. Robert Maier, Arnal, Büro für Natur und Landschaft AG in Herisau, «Wozu forschen im Naturpark?». Im Zentrum des Vortrags steht der Naturforschungspark Schwägalp/Säntis. David Imper, Impergeologie AG in Heiligkreuz (Mels), gibt am 9. April Einblick in die «Tektonikarena Sardona» – ein Welterbegebiet in der Ostschweiz. Dort lasse sich am besten erkennen, wie Gebirge entstehen. Der Wildnispark Zürich Sihlwald wird am 30. April von dessen stellvertretender Geschäftsführerin Isabelle Roth vorgestellt, ein «Non-Management der Natur in Stadtnähe». Den Abschluss der Vorlesungsreihe, am 14. Mai, macht Theo Schnider, Direktor der Unesco Biosphäre Entlebuch. Er erklärt anhand des Modells in Entlebuch, wie man «Veränderungsprozesse erfolgreich managen» kann.
Die Vorlesungen finden an der Universität St.Gallen im Raum HSG 01-011 statt und beginnen jeweils mittwochs um 20.15 Uhr.
Bild: Mella / Photocase