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Nationalbank auf Krise ausgerichtet

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Politik gegenwärtig klar auf Krisenbewältigung ausgerichtet. Das sagte Philipp M. Hildebrand, Vize-Präsident der Schweizerischen Nationalbank an der HSG.
Quelle: HSG Newsroom

23. Januar 2009. St. Gallen (AWP) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Politik gegenwärtig klar auf Krisenbewältigung ausgerichtet. Dabei sieht sie sich schon seit längerer Zeit und «wohl auch noch in absehbarer Zukunft vor grosse Herausforderungen gestellt.» Dies sagte Philipp M. Hildebrand, Vize-Präsident des SNB-Direktoriums, am Mittwoch, 21. Januar 2009, bei seinem Vortrag an der Universität St.Gallen im Rahmen eines Executive-MBA-HSG-Studienganges.

Preisstabilität, Liquidität, Stimulierung
Dabei verfüge die SNB nach wie vor über «weitgehende Handlungsfähigkeit». Priorität würden die Preisstabilität, die Versorgung der Wirtschaft mit Liquidität und bei Bedarf deren Stimulierung geniessen.

In dritter Phase
Derzeit würde sich die Wirtschaft in der dritten Phase der aktuellen Krise befinden, in der sich entscheide, ob die monetären und fiskalischen Stimulierungsmassnahmen der Regierungen und Notenbanken ausreichen würden, um eine erneute Rückkoppelung von der stark rückläufigen Gesamtwirtschaft auf das Finanzsystem zu verhindern oder zumindest teilweise zu unterbinden, sagte Hildebrand laut Redemanuskript.

Situation verbessert
Insgesamt habe sich die Situation in den vergangenen fast 18 Monaten zwar verbessert, aber noch nicht normalisiert. Der derzeitige Entschuldungsprozess werde deshalb «mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch einige Zeit andauern», so Hildebrand.

Er bezeichnet die aktuelle Krise als «grösste und vor allem komplexeste Finanzkrise der Nachkriegszeit, die sich nun mit voller Wucht auf die globale Realwirtschaft auswirkt». Der Geldmarkt sei nach wie vor von mangelndem Vertrauen geprägt.

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