Melinda Nadj Abonji an der HSG

31. Oktober 2013. Im Zentrum der drei Abende stehen die Begriffe: die Stimme, das Erzählen und die Erzählstimme. Anhand von Textbeispielen leuchtet die Schriftstellerin Melinda Nadj Abonji diese Begriffe genauer aus, um dann zu erforschen, in welchem Zusammenhang sie mit der Musikalität eines Textes stehen.

Stimme eines Textes
«Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man Schillers Stimme nicht hörte, wen man ihn las. Du hörst deine Stimme, sagt meine Deutschlehrerin, und sie erklärte mir den Unterschied zwischen mündlicher und schriftlicher Literatur. Ich liess mich nicht überzeugen», sagt Nadj Abonji. Mit «Stimme» meint sie die Sprachbewegung eines Textes. Wenn man die Stimme eines Textes hört, hört man seinen Rhythmus, seine Tonalität, den Atem des Schreibenden. Die Zuhörerinnen und Zuhörer können sich in der Vorlesung selbst davon überzeugen.

Deutsche Buchpreis-Trägerin
Melinda Nadj Abonji, geboren 1968 im damaligen Jugoslawien, studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Zürich. Sie bezeichnet sich selbst als Autorin, Textperformerin und Musikerin (Geige und Gesang). Nadj Abonji erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Unter anderem wurde sie für ihren Roman «Tauben fliegen auf» mit dem Deutschen Buchpreis 2010 ausgezeichnet – als erste Schweizer Schriftstellerin. Parallel erhielt sie für ihren Roman 2010 auch den Schweizer Buchpreis verliehen. Melinda Nadj Abonji ist Mitglied des Verbandes Autorinnen und Autoren der Schweiz. Sie versteht sich als «Textperformerin» und verfasste zahlreiche Beiträge für Literaturzeitschriften.

Die Vorlesungen finden im Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, im Raum für Literatur, statt und beginnen jeweils donnerstags um 18.15 Uhr. Daten: 7.11., 14.11 und 21.11.2013.

Bild: Gaëtan Bally / Masterplanet