Forschung - 13.07.2016 - 00:00 

Markenzeichen «Swissness»

«Swissness» bleibt ein wertvolles Markenzeichen, zeigt die Neuauflage der Studie «Swissness Worldwide». Trotz ihres guten Rufs befinden sich Schweizer Produkte und Dienstleistungen international in hartem Wettbewerb. Weltweit wurden über 7‘900 Personen aus 15 Ländern befragt.
Quelle: HSG Newsroom

14. Juli 2016. Nachdem Schweizer Produkte und Dienstleistungen in den Studien von 2008, 2010 und 2013 immer den besten Gesamteindruck hinterlassen haben, erreichen sie 2016 erstmals nur Platz 2, ganz knapp hinter deutschen Angeboten. Das zeigt die aktuelle Studie «Swissness Worldwide 2016», welche das Institut für Marketing (IfM-HSG) und die htp St.Gallen Managementberatung AG in Zusammenarbeit mit Jung von Matt / Limmat durchgeführt haben.

Trotz Masseneinwanderungsinitiative und Diskussion über Zuwanderung gilt die Schweiz als eines der weltoffensten Länder. Auch das Image von Produkten und Dienstleistungen aus der Schweiz ist sehr gut. Im In- und Ausland wird für Schweizer Produkte je nach Branche bis zu über 100% Swissness-Prämie in Form höherer Preise gezahlt.

Roger Federer wird als Botschafter, der in besonderem Masse die Schweizer Werte verkörpert, am häufigsten genannt; zehnmal öfter als die nächste lebende Person. Er verkörpert weltweit Schweizer Werte wie Zuverlässigkeit und harte Arbeit und stellt damit ein Beispiel für sympathischen Schweizer Erfolg dar.

Markenschutz für «Made in Switzerland»

Am 1.1.2017 tritt die Swissness Verordnung in Kraft. Diese regelt, welche Anforderungen Unternehmen erfüllen müssen, um die Marke Schweiz nutzen zu dürfen. Obwohl viele Unternehmen Swissness als wertvoll sehen und künftig verstärkt verwenden wollen, hat die Hälfte hierzu noch keine abschliessende Bewertung vorgenommen und die «Swissness-Strategie» noch nicht verabschiedet.

Zwischen 52 und 89 % der weltweit Befragten bevorzugen bei gleichem Preis Schweizer Produkte gegenüber Angeboten unbekannter Herkunft. Für die Schweizer Herkunft sind die Befragten bei Luxusuhren bereit, einen Aufschlag von über 100 %, bei Käse und Kosmetikartikeln über 50 % und für Skiferien immer noch 7 % zu zahlen. Am geringsten ist die Swissness-Prämie bei Fluggesellschaften, im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie sowie im Maschinenbau.

Die grössten Fans der Swissness mit der höchsten Zahlungsbereitschaft kommen aus den Ländern China, Brasilien, Indien und Russland – Länder, in denen immerhin gut 40 % der Weltbevölkerung leben. Schweizer Produkte können im Durchschnitt der untersuchten Branchen eine Preisprämie von fast 40 % erzielen.

Swissness-Trend setzt sich fort

In der Schweiz ist der Swissness-Trend ebenfalls ungebrochen. 43 % der Bevölkerung sind Swissness-affin und achten sehr stark auf die Schweizer Herkunft von Produkten. Auch für etablierte und bekannte Marken ist das Schweizerkreuz auf der Verpackung wertvoll. Für Guetzli mit Kreuz werden beispielsweise 6 % mehr bezahlt als ohne.

Die Schweiz wird nach wie vor als attraktiv, Land mit viel Natur, schöner Landschaft und hoher Lebensqualität wahrgenommen. Sie wird respektiert und ist den Befragten sympathischer als alle anderen untersuchten Länder. Allerdings wird sie in vielen Teilen der Welt klischeehaft als Märchenland von Bergen, Schokolade und Uhren wahrgenommen und weniger als innovativ und technologisch führende Wirtschaftsnation.

Bild: Photocase / skyla80

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