Campus - 09.09.2019 - 00:00 

Jahresmediengespräch mit Schwerpunkt «Neuerungen in der Lehre»

Die Lehre an der Universität St.Gallen wird kontinuierlich entsprechend neuster didaktischer Erkenntnisse und entlang internationaler Trends weiterentwickelt. Darüber informierte die Universitätsleitung im Rahmen ihres Jahresmediengesprächs.
Quelle: HSG Newsroom

9. September 2019. Zu den grössten Projekten in diesem stetigen Prozess gehören nicht nur die grundsätzlichen Reformen wichtiger Programme wie dem obligatorischen Kontextstudium und dem Bachelor-Studium in Betriebswirtschaftslehre, sondern auch die didaktische Weiterentwicklung aller Kurse beispielsweise mit Hilfe der neuen Lernplattform Canvas. Im Herbst 2021 sollen zudem die ersten Informatik-Studierenden ihre Ausbildung an der Universität St.Gallen aufnehmen, wie Professor Lukas Gschwend, Prorektor Studium & Lehre, am Jahresmediengespräch ausführte.

Reformiertes Kontextstudium

Das Kontextstudium ist ein Alleinstellungsmerkmal der Universität St.Gallen. Nebst der Expertise in ihrem Kernfach soll Studierenden über das Kontextstudium ein soziales, historisches und kulturelles Bewusstsein mit auf den Weg gegeben werden, das ihnen in ihrem beruflichen und öffentlichen Leben Orientierung gibt. Im vergangenen Studienjahr 2018-19 wurde das Kontextstudium erstmals in seiner umfassend reformierten Form angeboten.

Mit der Reform des Kontextstudiums sind acht Fokusbereiche entstanden, in denen sich die Studierenden vertiefen können: Medien, Kulturen, Geschichte, Gesellschaft, Verantwortung, Kreativität, Recht und Technologie. Damit können sich die Studentinnen und Studenten im Kontextstudium auch eine neue fachliche Community aufbauen und zusätzliche Qualifikationen erwerben, die zum Abschluss auch explizit in ihrem Diploma Supplement ausgewiesen werden.

Reform Betriebswirtschaftslehre

In sein erstes Jahr startet im Herbstsemester 2019 das Bachelor-Programm in Betriebswirtschaftslehre. Es ist das grösste Studienprogramm an der Universität St.Gallen, das in seiner Form seit 2002 existiert und sich als sehr robust erwiesen hat. «Nach über zehn Jahren war ein gewisser Reformbedarf indes nicht mehr von der Hand zu weisen, was sich auch aus dem regelmässig eingeholten Feedback von Studierenden und Rekrutierenden ergab», sagte Lukas Gschwend.

Informatikstudierende ab 2021

Aus der kantonalen IT-Bildungsoffensive erwuchs der Universität St.Gallen der Auftrag, ein Informatikstudium an der HSG aufzubauen. Mit der Anschubfinanzierung von 18.6 Millionen Franken ist das Projekt «Informatikstudium@HSG» lanciert worden. «Derzeit wird damit die Gründung einer School of Information and Computer Science vorbereitet sowie der Aufbau von fünf weiteren Informatik-Lehrstühlen und zusätzlichen ca. 18 Dozierenden vorangetrieben», wie Prorektor Lukas Gschwend ausführte. Unabhängig davon hatte die HSG im vergangenen Jahr aus eigenen Mitteln bereits vier neue Informatik-Lehrstühle für den Bedarf der bestehenden Programme geschaffen, die ebenfalls in die künftige School of Information and Computer Science überführt werden. Ziel ist es, einen kompletten neuen Studien- und Forschungsschwerpunkt in Computer Science aufzubauen.

Lernplattform «Canvas», Campus Platztor

Darüber hinaus wurde im Rahmen des Jahresmediengesprächs über die neue Lernplattform «Canvas» informiert. Regierungsrat Stefan Kölliker, Vorsteher des St.Galler Bildungsdepartements und Präsident des Universitätsrates, hatte einleitend zum Jahresmediengespräch seinen Dank an die St.Galler Stimmbevölkerung bekräftigt, die Ende Juni dem Kredit für einen neuen Universitätscampus am St.Galler Platztor deutlich zugestimmt hatte.

Stabwechsel im Rektorat

Rektor Thomas Bieger sprach in seinem Rück- und Ausblick das ausbalancierte Entwicklungsmodell an, dem die HSG während der vergangenen zehn Jahre folgen und ihre Position im immer intensiveren internationalen Wettbewerb von Top-Universitäten ausbauen konnte. Thomas Bieger erinnerte daran, dass eine Universität primär über Personen, also herausragende Forschende und Lehrende, Studierende, aber auch engagierte Persönlichkeiten in der Verwaltung definiert ist.

Thomas Bieger, dessen Amtszeit am 31. Januar 2020 endet, blickte in seinen Ausführungen auch auf die Entwicklungen in seinen neun Jahren als Rektor der Universität St.Gallen zurück. Dies unter anderem anhand einiger Zahlen. So ist z.B. die Anzahl Studierender in seiner Amtszeit von gut 6700 auf knapp 8700 gewachsen, während die Ordentlichen Professuren in Vollzeitäquivalenz von 71 auf 87 ausgebaut werden konnten. In der gleichen Zeit hat sich die HSG im European Business Schools Ranking der «Financial Times» vom 16. auf den 4. Platz verbessert.

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