Veranstaltungen - 04.04.2013 - 00:00 

Im Austausch mit der Region

Am 3. April 2013 fand die Premiere von «HSG Hautnah» statt. Im Gymnasium Friedberg in Gossau präsentierte die Universität St.Gallen Leben, Lernen und Forschen in der Ostschweiz.
Quelle: HSG Newsroom

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4. April 2013. Über 100 Gäste aus der Region Gossau-Flawil-Uzwil-Wil besuchten den ersten Anlass von «HSG Hautnah» in Gossau. Die HSG durfte neben Gästen aus Politik, Gewerbe und Bildung auch die lokale Bevölkerung am Gymnasium Friedberg begrüssen.

«Wie spürt man die HSG?»
Mit aktuellen Schlagzeilen zur Universität aus regionalen Medien eröffnete Moderator Beat Antenen den Anlass. Wie die HSG auf die Region wirke, wie die regionale Bevölkerung darauf reagiere, «dies zu spüren» sei Ziel des Abends. Auf die Gäste wartete ein abwechslungsreiches Gesprächsprogramm mit Studierenden, Professoren und Vertretern der Region Fürstenland, umrahmt von musikalischen und sportlichen Darbietungen von HSG-Angehörigen.

HSG-Student und Hackbrett-Solist Nicolas Senn sprach mit seinen Gästen über das Leben, Lernen und Forschen an der Universität. Von Martin Eppler, Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement, erfuhren die Gäste, dass es Leidenschaft, Leidensfähigkeit, aber auch ein bisschen Glück brauche, um Professor zu werden. HSG-Absolventin Jenny Rickenbach erzählte aus ihrem Leben als Studentin und Studentenschaftspräsident Sebastian Götz berichtete, wie er versuche am Puls der Studierenden zu bleiben. Unter anderem dadurch, dass er die verschiedenen studentischen Vereine regelmässig besuche.

«Bist du arrogant?»
Vor dem zweiten Gesprächsblock des Abends wurden einige Ergebnisse aus einer repräsentativen Wahrnehmungsstudie präsentiert, in welcher 2012 die Bevölkerung des Kantons St.Gallen zur Universität befragt wurde. Die Studie zeigte unter anderem, dass ein kleiner Teil der Befragten fand, dass die HSG und ihre Studierenden für die Wirtschaftskrise verantwortlich seien. HSG-Rektor Thomas Bieger erklärte, dass sich viele Wirtschaftsuniversitäten mit dieser Frage aufgrund ihrer fokussierten Ausrichtung befassen müssten. Da viele Absolventinnen und Absolventen auch in leitenden Positionen in Unternehmen stünden, werde auch in dieser Frage eine Verbindung zur HSG hergestellt. Die Studierenden der HSG werden gemäss der Befragung von der Bevölkerung als freundlich wahrgenommen, neigten jedoch zu Arroganz. Studentin Michelle Isler fragte den Thurgauer Studenten Christoph Anrig: «Bist du arrogant?» Anrig verneinte lachend und meinte, dass die meisten seiner Mitstudierenden nicht arrogant seien, es jedoch immer ein paar wenige gebe, die mit einem guten Selbstvertrauen auftreten würden. Ausserdem wollte Michelle Isler von Ex-Fussballprofi Marco Zwyssig wissen, wie sich die Universität verändert habe. Der HSG-Alumnus fand, dass Anspruch und Wahrnehmung der HSG gleich geblieben seien, die HSG jedoch, mit Anlässen wie «HSG Hautnah», mit der Zeit gehe.

Klischees über die HSG waren anschliessend auch Thema im HSG Song, interpretiert von Kuno Schedler, HSG Professor und Mitglied der Professorenband «B110».


HSG bleibt gefordert
Im letzten Gesprächsblock verglich Lukas Gschwend, Dekan der Law School, die HSG mit einem Baum, der die Äste in den globalen Wettbewerb ausbreite. Um sich in diesem Umfeld zu bewähren, brauche es es unter anderem eine starke Verwurzelung in der Bevölkerung. Anschliessend fragte Gschwend CVP-Kantonsrat Armin Eugster, wie er die regionale Verankerung der HSG beurteile. Eugster antwortete, dass er – wie die kantonale Bevölkerung auch – die HSG als eine führende Wirtschaftsuniversität betrachte. Jedoch teile er deren Einschätzung bezüglich der bereits vorhandenen regionalen Verankerung nicht. Neben diesem Kritikpunkt gab Eugster der HSG auch eine Idee zur Verbesserung mit auf den Weg: Die HSG, insbesondere ihre Institute, sollten noch mehr Kooperationen in der Region anstreben, sei es mit der kantonalen Verwaltung oder regionalen KMU. Professor Leo Staub von der Executive School erwiderte, dass gerade auch die Weiterbildungsangebote der HSG sehr gut in der Region verankert seien. Viele Angebote hätten zwar eine internationale Stossrichtung, die Teilnehmenden seien aber mehrheitlich aus der Region, insbesondere bei den Angeboten des KMU-Instituts.

Der Rektor des Gymnasiums Friedberg, Lukas Krejci, und der Gossauer Schulratspräsident Urs Blaser wurden zur Universität als Standortfaktor befragt. Wenn eine Schülerin oder ein Schüler genau wisse, was sie oder er studieren möchte, sei das bereits ein Grund zur Freude. Was seine Schüler von einer Universität wie der HSG zu erwarten hätten, darüber hätten die meisten schon eine klare Vorstellung. Für Urs Blaser ist die HSG in der Stadt St.Gallen und der angrenzenden Agglomeration gut verortet, nicht aber in der weiteren Region.

Sportliche und musikalische Umrahmung
Der Anlass wurde musikalisch von Vertretern der HSG Big Band und von Nicolas Senn am Hackbrett umrahmt. Von den über 50 an der Universität St.Gallen angebotenen Sportarten wurde die japanische Schwertkampf-Kunst Kendo und Team-Aerobic vorgestellt.

Das Schlusswort gehörte HSG-Rektor Thomas Bieger. Er sei immer wieder überrascht von der Vielfalt der HSG, die auch an diesem Abend zum Ausdruck gekommen sei. Die Universität müsse und wolle sich stetig verbessern, sei es in der Lehre, in der Forschung oder im Kontakt zur Region. Mit «HSG Hautnah» habe man einen weiteren Schritt getan, um diesen Dialog zu vertiefen.

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