Campus - 03.07.2015 - 00:00 

HSG stiftet Nutzen für die Region

Die Universität St.Gallen (HSG) leistet einen jährlichen Wertschöpfungsbeitrag von 207 Millionen Franken an die Region Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee. Das sind über 900 Franken pro Einwohner. Knapp jede fünfte Logiernacht in Stadt und Region wird durch die HSG ausgelöst. Dies zeigt der soeben erschienene Bericht zu den regionalen Effekten der HSG für das Jahr 2013. <br/>
Quelle: HSG Newsroom

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7. September 2015. Als öffentlich-rechtlicher Universität ist der HSG ihre regionale Verankerung ein grosses Anliegen. Periodisch wird daher vom Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG) ein Bericht zur regionalen Verankerung erstellt. Im Bericht erhält die HSG einen fundierten Einblick, wo sie steht und wo sie sich verbessern kann. Erstmals wurde für das Jahr 2006 eine Studie verfasst, 2010 wurde diese aktualisiert. Neu liegt die Untersuchung mit Daten für das Jahr 2013 vor und wurde im Rahmen des Jahresmediengesprächs zum Auftakt des Herbstsemesters von Bildungsdirektor und Universitätsratspräsident Stefan Kölliker, Rektor Thomas Bieger und Prorektorin Ulrike Landfester vorgestellt.

Wertschöpfung erneut gewachsen

Das Gesamtbudget der Universität St.Gallen beträgt im Jahr 2013 212 Millionen Franken. Davon stammen 50 Millionen Franken (24%) vom Kanton St.Gallen. Im Vergleich zu anderen Schweizer Universitäten verfügt die Universität St.Gallen mit 48% über den höchsten Selbstfinanzierungsgrad.

Die regionale Wertschöpfung gibt Auskunft über den Wertzuwachs in der Region, der durch die Universität St.Gallen sowie durch Studierende und Teilnehmende von Weiterbildungsveranstaltungen entstanden ist. Die Universität leistet einen Beitrag zur Wertschöpfung und damit zum regionalen Volkseinkommen für die Region Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee von 207 Mio. Franken, dies entspricht 901 Franken pro Einwohner. Die Wertschöpfung ist von 2010 bis 2013 um 6 Mio. Franken (+3,1%) gewachsen. Trotz des erneuten Anstiegs der Studierendenzahl ist die Wertschöpfung nicht proportional gewachsen. Dies hängt einerseits mit der veränderten Wohnortstruktur der Studierenden zusammen: Über 60% der Master-Studierende pendeln von ausserhalb der Region Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee für ihr Studium an die HSG und tätigen somit weniger Ausgaben vor Ort. Andererseits wurden für die durchschnittlichen Ausgaben der Studierenden erstmals die Zahlen des Bundesamtes für Statistik verwendet, was zu Verschiebungen in den Ausgabekategorien und damit dazu geführt hat, das weniger konsumwirksame Ausgaben in der Region erfasst wurden.

Verschiedene HSG-Veranstaltungen, Weiterbildungen oder Seminare lösten Übernachtungen in der Stadt und Region aus. In der Summe wurden durch die HSG 33‘500 Logiernächte in der Stadt und Region getätigt. Knapp jede fünfte (18%) Logiernacht in der Stadt und Region wird somit durch die Universität ausgelöst.

Unternehmerisch engagierte HSG-Angehörige

Der Austausch von Wissen wird einerseits über Tagungen, Kongresse und Seminare in der Region sowie die Öffentlichen Vorlesungen an der HSG ermöglicht, andererseits über Unternehmensgründungen und über Studierende, die neben dem Studium erwerbstätig sind oder Praktika absolvieren. Die Universität St.Gallen leistet zudem einen Beitrag zum regionalen Gründungsgeschehen. Besonders widmet sich die Einrichtung start-up@HSG dem Thema Unternehmensgründungen. 2013 fanden rund 300 Gründungsberatungen statt. Zusammen mit der Fachhochschule St.Gallen, der EMPA sowie der Stadt St.Gallen engagiert sich die Universität St.Gallen zudem in der Initiative STARTFELD. 2013 betreute diese Organisation 98 Projekte. 13 dieser Projekte sind über die Universität St.Gallen an STARTFELD gelangt. Nicht nur bereits angedachte oder schon durchgeführte Gründungen sind von Belang. Wie es um die unternehmerischen Aktivitäten und Absichten der Schweizerischen Studierenden steht, zeigt der periodisch erhobene GUESSS-Report (Global University Entrepreneurial Spirit Students’ Survey). Die neuste Erhebung zeigt, dass für die Studierenden der Universität St.Gallen im Vergleich zu anderen Schweizer Universitäten das Thema Unternehmensgründung durchaus präsent ist: 8% der befragten HSG-Studierenden waren daran, ein Unternehmen zu gründen, 4,4% haben bereits gegründet.

Die Dozierenden der HSG bringen ihr Fachwissen in 230 Firmen und Stiftungen ein. Dabei sind sie in leitenden Funktionen aktiv, vorwiegend als Mitglied in einem Verwaltungsrat. 41% (105 von 254) der Mandate der Dozierenden werden in Unternehmen und Stiftungen getätigt, die sich in der Region Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee befinden: Unter anderem bei der Genossenschaft Migros Ostschweiz, der Helvetia, den OLMA Messen, der Raiffeisen oder der St.Galler Kantonalbank.

Die Aktivitäten der Universität St.Gallen wirken sowohl innerhalb der Region als auch darüber hinaus. Die Universität wird einerseits in der Region wahrgenommen und andererseits bewegt sie sich in einem nationalen und internationalen Umfeld. 2013 erschienen mehr als 10‘000 Beiträge in regionalen und nationalen sowie über 780 in internationalen Medien. Die erschienenen Beiträge entsprechen einem errechneten Werbewert von rund 25 Millionen Franken in nationalen Medien (+156% zu 2010) sowie weitere 23,55 Millionen Franken in internationalen Medien. Pro Tag ist die Universität – und damit auch St.Gallen – 32 mal in den Medien vertreten. Davon zweimal in internationalen Medien.

Jeder 3. Student in Wirtschaftswissenschaften an der HSG

Im Jahr 2013 waren 7666 Studierende immatrikuliert, damit ist die Universität St.Gallen im Vergleich zu 2010 (6726 Studierende) um 13,9% gewachsen. In den Wirtschaftswissenschaften erreicht die HSG mit 38% aller Studierenden in der Grundausbildung dieser Fachrichtung in der Schweiz einen dominanten Markanteil.

876 Studierende (11,4%) stammen aus dem Kanton St.Gallen. 1681 Studierende (21,9%) hatten vor Studienbeginn ihren Wohnsitz in der Ostschweiz. Die Anzahl der Studierenden aus der Ostschweiz blieb über die Jahre konstant.

2013 wohnten von rund 20‘000 HSG Alumni 10% in der Region Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee und 10% arbeiteten auch dort. Die Anzahl der in der Region arbeitenden HSG-Alumni hat zugenommen (+3% zu 2010). Die Universität leistet somit einen Beitrag zur Verringerung des so genannten Brain-Drain, eines Know-how-Verlusts von gut Ausgebildeten durch einen Wohnortwechsel, der ohne die HSG wohl noch höher ausfallen würde.

Öffentliche Universität

Die Universitätsleitung sieht die regionale Verankerung der HSG und den damit verbundenen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung sowie zum Wissensaustausch als einen zentralen Pfeiler ihrer Identität, wie Ulrike Landfester ausführte. Über das Öffentliche Programm und die Kinder-Uni hinaus, soll der Dialog zwischen der HSG und der Region weiter gestärkt werden. Mit «HSG Hautnah» war die Universität in verschiedenen Regionen des Kantons St.Gallen unterwegs. 2015 zeigte die HSG erstmals an der OFFA Präsenz, wo sie den Besucherinnen und Besuchern öffentliche Angebote wie Bibliothek, Öffentliche Vorlesungen und Teile des Unisports vorstellte. Mit Kooperationen mit St.Gallen-Bodensee-Tourismus und den OLMA Messen soll der Kongressstandort St.Gallen gestärkt werden. Zusätzlich soll der HSG-Campus noch vermehrt als öffentlichen Begegnungsraum dienen.

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