Campus - 11.01.2023 - 10:34 

HSG-Jungunternehmer:innen lassen sich von «Startup-Nation» Israel inspirieren

Neun Gründer:innen mit HSG-Bezug sind in die «Startup-Nation» Israel gereist und haben sich mit Investor:innen und Jungunternehmern ausgetauscht. Dies im Rahmen des Programms «HSG Entrepreneurial Champions»
Quelle: HSG Newsroom

Israel gilt als eine der innovativsten Nationen: In dem kleinen Land mit neun Millionen Einwohnern gab es Ende 2022 über 9000 Startups – die höchste Anzahl pro Kopf weltweit. Neun Gründer:innen mit HSG-Bezug reisten Ende November dorthin und liessen  sich von diesem einzigartigen Startup-Ökosystem inspirieren. Sie trafen Jungunternehmer:innen und Investor:innen und besuchten Universitäten und Innovationszentren. 

«Mein Smartphone ist voller Notizen und neuer Kontakte», sagte Bora Guden, HSG-Absolvent und Gründer von Truly nach der Reise. Er wurde beim Aufbau seines Startups, das CO2-Emmissionen von Firmen erfasst, wie seine Mitreisenden von «HSG Entrepreneurial Talents» unterstützt. Die «Talents» qualifizierten sich zudem für das weiterführende Programm «HSG Entrepreneurial Champions». 

Das «Talents»-Programm fördert jedes Semester zehn junge Unternehmen von HSG-Studierenden durch Coachings und eine Startfinanzierung. «Die Reise nach Israel war der Schluss- und Höhepunkt des Förderprogramms», sagt Diego Probst, Leiter von Startup@HSG. «Wir wollten in dieser intensiven Woche einen Einblick erhalten, was Israel im Startup-Bereich so erfolgreich macht. Und natürlich den Gründer:innen die Gelegenheit zum Networking geben.»

Israelisches Networking ist anders

In diesem Bereich seien die Israelis völlig anders als Schweizer, sagt Christian Reich, Gründer von Visense. Das Startup möchte die Fehlererkennung von Maschinen in Industrieprozessen revolutionieren. «Israelis sind im Networking sehr offen und geben Business-Kontakte problemlos weiter.» Er als Jungunternehmer sei überzeugt, dass man von diesem offenen Umgang mit dem eigenen Netzwerk letztendlich profitiere. Für Reich war aber vor allem der Storytelling-Workshop mit Kommunikationstrainer Lior Shoham prägend: Die HSG-Gründer:innen lernten dort, wie sie vor potentiellen Investoren ihre Geschäftsidee möglichst erfolgreich «pitchen» können. «Wir alle haben unsere Pitches danach neu überdacht», sagt Reich.
Neben diesem Workshop besuchten die neun Startup-Gründer:innen auch das Zell Entrepreneurship Programm der Reichman Universität im Tel Aviver Vorort Herzlia – eine Art israelisches Gegenstück zu Startup@HSG. Ausserdem wurden sie durch den Campus von Microsoft geführt. Das US-Softwareunternehmen unterhält in Israel ein hochmodernes Firmengebäude, in dem vor allem an Innovation gearbeitet wird. Daneben trafen sie mehrere Risikokapitalgesellschaften, israelische Startups und besuchten Institutionen wie etwa das Peres Center for Peace & Innovation. 

«Das Ziel der Reise war nicht in erster Linie, dass die Startups in Israel Investoren finden. Das ist sowieso schwierig, da israelische Investoren fast ausschliesslich in israelische Startups investieren», sagt Probst. Einige der Gründer:innen hätten allerdings die Gelegenheit ergriffen und vor Ort individuelle Gespräche mit potentiellen Investoren und Partnern aufgegleist.

Mehrere der jungen HSG-Unternehmer:innen betonten zudem, wie wertvoll die Vernetzung untereinander war: «Bei zukünftigen Problemen kann das wertvoll sein», sagt Jeffrey Christen, Gründer des Startups Kiyo, das nachhaltige Zahnpflegeprodukte entwickelt.

«Eindrücke vor Ort sind unersetzbar»

Zum Abschluss der Reise konnten die neun HSG-Jungunternehmer:innen in der Residenz des Schweizer Botschafters in Israel vor einer Jury aus israelischen Expert:innen für Innovation und Technologie ihre Geschäftsideen pitchen. Neben Truly, Visense und Kiyo waren auch die Gründer:innen von Purify City, Mympact, Resmonics, SmartBreed, CareerLunch sowie Storabble mit nach Israel gereist.

Bereits 2019 waren waren fünf HSG-Jungunternehmer:innen als HSG-Entrepreneurial Champions ins Silicon Valley nach Kalifornien gereist, 2020 und 2021 waren pandemiebedingt keine solchen Austausche möglich. «Der Einblick in die israelische Kultur – auch abseits der Startup-Szene – war sehr spannend», sagt Probst. Israel und das Silicon Valley seien als Lehrbeispiele herausragender Startup-Szenen zwar bereits bekannt, «aber nichts kann die Eindrücke ersetzen, die man vor Ort gewinnt», so Probst. 
 

north