Forschung - 17.05.2023 - 14:48 

HSG beteiligt sich an Forschung für eine nachhaltige Wirtschaft

Die Universität St.Gallen (HSG) war massgeblich am Nationalen Forschungsprogramm 73 (NFP 73) beteiligt, das den Fokus auf eine Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft gelegt hat. Das NFP 73 umfasste während fünf Jahren 29 Forschungsprojekte mit 210 Forschenden und 85 Partnerorganisieren sowie ein Budget von 20 Millionen Franken. Zum Abschluss des Programms wurden nun zentrale Erkenntnisse öffentlich vorgestellt.
Quelle: HSG Newsroom
An der Abschlussmedienkonferenz präsentierten Prof. Dr. Regina Betz, Co-Präsidentin NFP 73, ZHAW, Prof. Dr. Philippe Thalmann, EPFL, Prof. Dr. Karolin Frankenberger, Universität St. Gallen (HSG) und Prof. Dr. Johanna Jacobi, ETH Zürich gemeinsam mit dem SNF-Forschungsratsdelegierten, Prof. Dr. Max Bergmann von der Universität Basel, die Ergebnisse.
​​​​​​

Im Fokus des NFP 73 stand die Forschung zur Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Nebst dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen in der Schweizer Wirtschaft beschäftigte sich das Programm mit der Frage nach dem unternehmerischen Potential ökologischer Nachhaltigkeit. Zudem sprach das NFP 73 konkrete Empfehlungen an Entscheidungsträger:innen in Politk, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Förderer des Programms ist der Schweizerische Nationalfonds (SNF). 

Wegeweisende HSG-Forschung zur Kreislaufwirtschaft

Ein Vorzeigeprojekt im Rahmen des NFP 73 war das Projekt «Laboratory for Applied Circular Economy» (LACE), das an der HSG von Prof. Dr. Karolin Frankenberger und Dr. Fabian Takacs federführend vorangetrieben wurde. Gemeinsam mit der Eidgenössischen Materialprüfanstalt (EMPA) und der Universität Lausanne leisteten die HSG-Forschenden in diesem Projekt einen weitreichenden Beitrag zur Etablierung und Erforschung der Kreislaufwirtschaft (englisch: Circular Economy).

Dabei wurden Erkenntnisse gewonnen zum Innovationspotential ressourcenschonender und nachhaltiger Geschäftsmodelle und Ökosysteme. Das HSG-Team betrieb praxisnahe Forschung zusammen mit Schweizer Unternehmen wie Schoeller Textil AG und der V-Zug AG, für welche es 2020 den HSG-Impact Award erhielt.

Kurz darauf publizierten die HSG-Forschenden gemeinsam mit Kolleg:innen der EMPA und der Universität Lausanne im Harvard Business Review wegweisende Forschung zu zirkulären Geschäftsmodellen: Das multidisziplinäre Team ging darin auf die Grundlagen der Circular Economy und Planetaren Grenzen ein und beschäftigte sich mit hindernden Faktoren in Schweizer KMU-Betrieben. «Wir müssen Wachstum entkoppeln vom Ressourcenverbrauch», so Karolin Frankenberger gegenüber Radio SRF. Im Beitrag von «Echo der Zeit» sind die Kernaussagen der Medienkonferenz zusammengefasst. 

White Paper mit Empfehlungen an die Politik veröffentlicht

Zum Abschluss des NFP73 wurde zudem ein White Paper vorgestellt, das Empfehlungen an die Politik für den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft enthält. Es richtet sich sowohl an politische Entscheidungsträger:innen sowie an den Privatsektor und die Öffentlichkeit. Das White Paper beinhaltet einen Überblick über die politischen Rahmenbedingungen sowie eine Reihe von Empfehlungen und Massnahmen zur Beschleunigung des Übergangs hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft in der Schweiz.

So geht es an der HSG weiter: Circular Lab

Was durch das NFP73-Projekt ins Leben gerufen wurde, wird nun durch das Kompetenzzentrum Circular Economy am Institut für Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen weitergetragen. Es widmet seine Tätigkeit der Erforschung und Praxisarbeit im Bereich der Circular Economy. So akquirierte das Team von Prof. Karolin Frankenberger und Prof. Simon Mayer für die HSG zusammen mit weiteren Hochschulen und Praxispartnern eine zwei Millionen Euro Interreg-Förderung für die Erforschung und Umsetzung der Circular Economy in der Bodenseeregion. Denselben Betrag steuern die beteiligten Hochschulen und über 30 Praxispartner bei. Ziel ist es, zirkuläre Lösungen erfolgreich umzusetzen und die Akteure in der Region zu vernetzen. Der Fokus liegt auf der Textilindustrie sowie der Landwirtschafts- und Ernährungsindustrie.
 

north