Campus - 27.11.2018 - 00:00 

«Get Connected»

«Get Connected» – so heisst das interuniversitäre Mentoring-Programm der LGBTQ*- Studierendenvereinigungen von ETH, UZH und HSG. Vergangenen Freitag fand das halbjährliche Mentoring-Treffen an der ETH statt. Von Studentenreporter Sascha Duric.
Quelle: HSG Newsroom

27. November 2018. Die ETH war vergangenen Freitag Austragungsort von «Get Connected». In diesem schweizweit einmaligen Mentoring-Programm können sich Studierende mit erfahrenen Professionals aus dem Arbeitsleben zu LGBTQ*-nahen Themen, unter anderem auch in Verbindung mit der beruflichen Laufbahn austauschen und von den Erfahrungen von erfolgreichen Fach- und Führungskräften profitieren.

Neben klassischem «Networking» wurde in einer Podiumsdiskussion auch über aktuelle LGBTQ* Themen, Erfahrungen und Entwicklungen diskutiert. Als Speaker eingeladen waren Pascal Erlachner, Schiedsrichter im Schweizer Spitzenfussball sowie Meret Schädler, Financial Analyst bei Russell Stover Chocolates. Sie sprachen über ihre Erfahrungen und den Umgang mit LGBTQ* Themen in der Arbeitswelt.

«Junge Menschen brauchen Rollenvorbilder»

«Insbesondere junge Menschen brauchen Rollenvorbilder. Ich selbst habe viel von den wenigen Frauen gelernt, die in meiner Jugend ihren Weg gemacht haben und mir gezeigt haben, dass es geht. Im Idealfall ist das Mentoring eine Mischung aus Role Modeling, persönlichem Coaching und inhaltlicher Auseinandersetzung über die im Studium aufkommenden Fragen, darunter auch alle, die das Leben rund um LGBTQ* betreffen», so Miriam Meckel, Schirmherrin des «Get Conneced» und Professorin für Corporate Communication an der HSG.

Gut vernetzte Community

«Der queeren Community anzugehören bietet – auch wenn es für viele ungeoutete oder noch unsichere Menschen kaum vorstellbar ist – grosse Vorteile», sagt Andreas Oberholzer, Mentee und Student der Betriebswirtschaftslehre an der HSG. «In der Schweiz sind queere Führungskräfte sehr gut vernetzt, das «Get Connected»-Programm ermöglicht jungen Studierenden informellen und niederschwelligen Zugang zu diesem Netzwerk.» Die jungen Teilnehmenden müssen sich bei Get Connected nicht verstellen. Niemand muss in diesem Programm Angst haben sich auf Grund der freien Entfaltung der eigenen Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung desrespektiert oder diskriminiert zu werden. «Ich bin überzeugt, nur wer nicht einzelne Teile seiner Persönlichkeit aktiv verstecken oder verschweigen muss, schöpft sein volles Potenzial aus», sagt Andreas Oberholzer.

Neue Perspektiven eröffnen

«Für mich sind prägende Momente jene, in denen der oder die Mentee die Fassade aufgibt und einen authentischen, offenen Blick auf die Themen zulässt, die ihn oder sie tatsächlich beschäftigen. Wenn hier die gemeinsame Basis, Vertrauen und Verständnis stimmen, dann entwickeln sich Kontakte, die über das reine Mentoring-Verhältnis hinausgehen und auch Jahre später noch funktionieren», so Dirk Schäfer, Schirmherr des «Get Conneced» und Titularprofessor für Finanzielle Führung an der HSG.

Diversity fördert Kreativität in Unternehmen

«Zentral ist die Akzeptanz und der respektvolle Umgang mit verschiedenen Lebensformen. Gerade die bewusste Wahrnehmung, dass Diversity ein Bestandteil der Arbeitswelt ist, hilft dem Wohlbefinden sämtlicher Mitarbeitenden und fördert dadurch die Innovation und Kreativität im Unternehmen», sagt Christa Binswanger, Dozentin und Leiterin des Fachbereichs Gender und Diversity an der HSG.

Sascha Duric studiert Rechtswissenschaften im Master-Programm der Universität St.Gallen.

Bild: Livia Eichenberger

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