Campus - 30.07.2018 - 00:00 

Förderer-Architektur neu beleben

Reinigen, Polieren, Ölen. Und auch Bohren, Schrauben, Hämmern. Der Hausdienst und das Team «Bau und Technik» arbeiten derzeit intensiv auf dem Campus der Universität St.Gallen. Dabei werden nicht nur Räumlichkeiten instandgehalten, auch Neuerungen ziehen auf dem Campus ein.
Quelle: HSG Newsroom

31. Juli 2018. Derzeit werden Fenster geputzt, Böden poliert oder Wände gestrichen. Auch der Holzparkettboden im Bibliotheksgebäude benötigt seine jährliche Pflege. Die vorlesungsfreie Zeit nutzt das Ressort Immobilien um «lebenserhaltende» Massnahmen für die Gebäude auf dem Campus der Universität St.Gallen durchzuführen «Alles was man im eigenen Haus in der eigenen Wohnung auch machen würde, machen wir konzentriert in der Ferienzeit», sagt Hans Jörg Baumann, Leiter Ressort Immobilien. «In der Zeit, wenn am wenigsten Leute auf dem Gelände sind, fallen auch lärmintensivere Arbeiten an.»

In diesem Sommer hat sich auch optisch einiges auf dem Campus getan. Auf dem Vorplatz der Mensa, der Terrasse bei der Varnbüelstrasse 16 sowie im Zwischenbereich des Haupt- und Bibliotheksgebäudes finden Studierende, Mitarbeitende und Gäste neue Outdoor-Möbel. Dank schattenspendenden Bäumen und Sonnenschirmen laden diese zum Arbeiten, Lernen, Besprechen oder Austauschen an der frischen Luft ein. Doch nicht nur in den vermehrten Austausch auf dem Campus hat die Universität investiert, sondern auch in die Sicherheit und in die Technik. «Im Sommer haben wir die gesamte Evakuations- und Brandmeldeanlage, die technische Infrastruktur in den Gruppenräumen, im Audimax und im Senatsraum erneuert und modernisiert.»

Überarbeitete Seminarräume

Im Oktober 2018 werden die Studierenden die Seminarräume im ersten Stock des Bibliotheksgebäudes nicht mehr wiedererkennen. In diesen Räumen entstehen derzeit neue Lehr- und Lernräume, denen ein innovatives didaktisches Konzept zugrunde liegt. «Die Räume sollen das kollaborative und vernetze Lernen unterstützen und eine design- und forschungsorientierte Lehr- und Lernkultur fördern», sagt Baumann. «Diese Räumlichkeiten dienen auch als Testumgebung für Raum- und Möblierungskonzepte für nachfolgende HSG-Bauvorhaben.» Auf die Dozierenden und Studierenden warten Fenster und Wände zum Beschreiben, rollbare Tische, stapelbare Stühle und auch neues Audio- und Videoequipment. Ziel sei herauszufinden, wie die Studierenden und Dozierenden die neuen Möbel und Materialien nutzen und welche überhaupt für den HSG-Alltag geeignet sind. «Wir werden die Räume noch nicht vollständig einrichten und während des Betriebs das eine oder andere ergänzen und eventuell anpassen.»

Dasselbe «Trial-and-Error»-Prinzip wendet das Ressort Immobilien im Coworking Space «theCo» an. «Auch dort testen wir, was sich bewährt und sich nicht bewährt», sagt Hans Jörg Baumann. Um dies herauszufinden, arbeitet das Ressort Immobilen eng mit Prof. Dr. Bernadette Dilger, Ordentliche Professorin für Wirtschaftspädagogik, und der Studentenschaft zusammen. Dabei wollen sie herausfinden, wohin das neue Lehren und Lernen sowie Arbeiten führt. «Wichtig ist, dass alle Beteiligen – Dozierende, Studierende und HSG-Mitarbeitende – flexibel bleiben und Neues ausprobieren möchten.»

Farbe auf dem Campus

Dominierten vor einigen Jahren noch das Betongrau und das Sapelli-Holzbraun im Bau von Walter Förderer, findet man neu immer häufiger leuchtende Farben in den Räumlichkeiten. «Wir schätzen und achten auch weiterhin die Schönheit der Architektur, aber durch die Dichte auf dem Campus, müssen wir auch Räumlichkeiten nutzen, welche bislang eher brachlagen», sagt Baumann. «Ein Vorteil des Baus von Walter Förderer ist, dass das Hauptgebäude schon viele Zwischenräume für Begegnungen und den Austausch bietet. Mit neuen Möbeln und Gastroangeboten, wollen wir den persönlichen Austausch stärken.» Durch diese unterschiedlichen Angebote würden die Studierenden noch mehr von ihrer Studienzeit profitieren. Wichtig dabei sei, unterschiedliche mobile Begegnungszonen zu generieren, welche die Architektur nicht beschädigt. «Selbst Walter Förderer hat mir mal bei einer Campusbegehung gesagt, dass er damals gebaut habe, damit man weiterbauen und Neues hineininterpretieren könne», sagt Hans Jörg Baumann, welcher bereits seit 1991 an der Universität die Immobilien betreut.

Und so dürfen Studierende, Dozierende, Mitarbeitende, Besucherinnen und Besucher gespannt sein, was in Zukunft noch Bauliches auf dem Campus passiert. «Was wir sicherlich schon ankündigen können, ist ein ‹Refresher› des ad[hoc], einen weiteren Kubus bei der Pastabar im Bibliotheksgebäude, transparentere Durchgänge sowie vermehrte Investitionen in die barrierefreie Zugänge.»

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