Hintergrund - 25.03.2021 - 00:00 

Female Entrepreneurship in Europa

Welche Bedeutung haben Frauen als Gründerinnen in Europa? Über die Schwierigkeiten und Chancen diskutierten Verena Pausder und Miriam Meckel am dritten Tag des START Summit 2021.
Quelle: HSG Newsroom

25. März 2021. Das Gespräch über «Female Entrepreneurship» stellte zunächst das Thema des Fireside Chat selbst zur Diskussion und offenbarte einen bekannten unerwünschten Nebeneffekt: Die Hervorhebung von Frauen als Gründerinnen reproduziert die Unterscheidung, die eigentlich überwunden werden soll.  

Mehr Vorbilder und Investorinnen

«Was muss passieren, damit wir in 10-15 Jahren nicht mehr von ‹weiblichem Unternehmertum› sprechen müssen und Frauen als Gründerinnen zur Normalität gehören?», fragte deshalb die Moderatorin Sophie Bree, Managing Director START Fund. Verena Pausder, Serial Entrepreneur und Bestsellerautorin («Das Neue Land»), hob erstens die Bedeutung von Vorbildern hervor, an denen sich junge Frauen orientieren könnten. «Zweitens brauchen wir mehr Investorinnen, die auch selbst in Gründerinnen investieren», forderte Pausder. «Die meisten Investoren sind immer noch Männer.»

 

 

 

 

Wir brauchen mehr Investorinnen, die in Gründerinnen investieren.

 

 

 

 

 

Verena Pausder

 

 

 

 

Bessere Voraussetzungen schaffen

Miriam Meckel, Co-Gründerin und CEO von ada Learning und HSG-Professorin für Corporate Communication, verwies auf den Einfluss von Kultur: «In Europa haben wir genügend Kapital und Technologie zur Hand, aber der soziale Wandel vollzieht sich insbesondere in der DACH-Region zu langsam.» Startups müssten als künftiger Mittelstand wahrgenommen werden, den die Frauen selbstverständlich mitgestalten müssten. «Dafür müssen wir aber erst noch die Voraussetzungen schaffen», sagte Meckel. Dafür sei wichtig, dass sich Frauen besser vernetzten und gegenseitig unterstützten.

 

 

 

 

Wir haben die Talente, die Expertise und die Vorbilder – just do it!

 

 

 

 

 

Prof. Dr. Miriam Meckel

 

 

 

 

«Mehr Mut und weniger Zweifel»

Verena Pausder und Miriam Meckel blicken trotz aller Schwierigkeiten mit viel Zuversicht in die Zukunft. «Die Situation ist eine ganz andere als noch vor 20 Jahren, das Selbstverständnis der Frauen hat sich geändert», erinnerte sich Pausder. «An der HSG zum Beispiel gibt es heute sehr viele smarte Studentinnen, ihnen rate ich: Habt Mut, weniger Zweifel und teilt Eure Ideen mit!» Gerade im Technologie-Bereich gebe es mittlerweile auch sehr viele erfolgreiche Frauen, sagte Meckel. Ihnen müsse man eine Bühne und Mittel zum Gründen geben: «Wir haben die Talente, die Expertise und die Vorbilder – just do it!»

Bild: Adobe Stock / Alex from the Rock

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