Forschung - 09.01.2013 - 00:00 

Erfolg von Unternehmerfamilien

Das CFB-HSG hat mit Unterstützung der Credit Suisse Erfolgsstrategien von Unternehmerfamilien untersucht. Ausschlaggebend sind zum Beispiel Innovationskraft und ein klassich angelegtes Privatvermögen.
Quelle: HSG Newsroom

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10. Januar 2013. Die Studie des Center for Family Business (CFB-HSG) und Credit Suisse beruht auf den Antworten von über 300 Eigentümern grosser Familienunternehmen und ergänzenden Interviews mit Eigentümern von «Single Family Offices», kurz SFO. Vier Elemente sind besonders wichtig für die dauerhafte Erhaltung finanzieller und nicht-finanzieller Werte in Unternehmerfamilien: die unternehmerische Ausrichtung der Familie und der Firma; Unternehmertum jenseits «des» Familienunternehmens; das Management der finanziellen Ressourcen der Familie sowie die Einrichtung eines «Single Family Offices».

Unternehmerische Kraft von Familien
Es zeigt sich, dass erfolgreiche Unternehmerfamilien Innovation, Wachstum und Veränderungsbereitschaft mit kalkulierbarem Risiko suchen. Es wird dabei nur so viel riskiert, wie man sich auch leisten kann, zu verlieren. Die emotionale Verbundenheit der Familie erweist sich ebenfalls als dem Unternehmergeist förderlich. Auch die Firmen der Unternehmerfamilien wahren eine wohlkalkulierte Balance zwischen Vorsicht und Risiko, bei gleichzeitiger Konzentration auf Forschung und Innovation.

Die Studie weist Unternehmerfamilien eine sehr hohe unternehmerische Kraft nach: Sie besitzen im Durchschnitt fast zehn verschiedene Firmen, wobei nur ein gutes Drittel aller Unternehmerfamilien nur eine Firma besitzt. In der Geschichte der Unternehmerfamilien wurden im Durchschnitt 7.6 Unternehmen gegründet, 7.4 wurden gekauft, und mehr als zwei wurden aufgegeben oder verkauft.

Vertrauen schlägt Fachwissen
Neben Anlageberatern sind die Finanzchefs (CFOs) des grössten Unternehmens im Portfolio die gefragtesten Vermögensverwalter. «Den Unternehmerfamilien ist es besonders wichtig, ihr Privatvermögen in den Händen einer absoluten Vertrauensperson zu wissen. Sie sind womöglich sogar bereit, Abstriche bezüglich der Kernkompetenz hinzunehmen», sagt Professor Thomas Zellweger, ebenso Autor der Studie. Das Vermögen wird dabei in klassische Anlagekategorien investiert.

Bei sehr grossen Privatvermögen kann die Einrichtung eines eigenen Single Family Offices (SFO) sinnvoll sein. Charakteristisch ist der starke Durchgriff der Familie, die wichtige Entscheidungen meist selbst trifft. Die SFOs in der Studie sind meist relativ junge Organisationen mit durchschnittlich weniger als vier Mitarbeitenden. Diese kleinen Teams bearbeiten ausgewählte Kernaufgaben. SFO sollten sich fragen, was sie besser oder günstiger machen können als Dritte und welche Leistungen sie auslagern sollten. Ein Nachteil: Aufwand für Gründung und laufende Kontrolle des SFO sind hoch.

Bild: Photocase / Juliaw

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