Forschung - 27.10.2011 - 00:00 

Discounter schweizweit erfolgreich

Am 27. Oktober 2005 eröffnete Aldi seine ersten vier Filialen in der Schweiz. Die Erfolgschancen des Harddiscount-Konzepts wurden damals als sehr gering eingeschätzt. Zu unrecht, wie eine Studie des IRM-HSG zeigt.
Quelle: HSG Newsroom

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27. Oktober 2011. Wie Discounter heute von Konsumenten und Managern der Schweiz beurteilt werden, haben Maximilian Weber und Prof. Dr. Thomas Rudolph am Kompetenzzentrum für Retail Branding des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St.Gallen (IRM-HSG) untersucht. Mit Studierenden der HSG haben die Forscher 400 Passanten in den Fussgängerzonen der Deutschschweiz und knapp 200 Manager aus den oberen Führungsebenen der Schweizer Industrie- und Detailhandelsunternehmen befragt.

Grosser Einfluss von Aldi und Lidl

Mehr als die Hälfte der befragten Manager geht heute davon aus, dass die Marktaktivitäten von Aldi und Lidl in den nächsten zwei Jahren zu erheblichen Veränderungen im Schweizer Detailhandel führen. Vor drei Jahren prognostizierten nur 31% grosse Veränderungen. Ferner sind 36% der Manager überzeugt, dass Aldi und Lidl von hiesigen Handelsmanagern unterschätzt werden. Fast jeder dritte Befragte betrachtet die Harddiscounter als ernstzunehmende Konkurrenz für etablierte Schweizer Händler. Auch diese Einschätzung hat sich im Vergleich zu der Befragung im Jahr 2008 verschärft.

Jeder vierte kauft regelmässig beim Discounter ein

27% der Konsumenten kaufen mindestens einmal im Monat bei einem Lebensmitteldiscounter ein, wie die Umfrage ergab. Nichtsdestotrotz bleiben Migros und Coop die beliebtesten Einkaufsstätten. Die Discounter werden jedoch vor allem für Ergänzungskäufe aufgesucht. Die günstigen Preise sind der primäre Grund, warum Konsumenten bei den Discountern einkaufen. Die Grossverteiler Migros und Coop übertreffen die Erwartungen hinsichtlich der Erreichbarkeit, der Ladengestaltung und des Personals. Dies hält die Konsumenten jedoch nicht davon ab, bei Discountern einzukaufen. Zufriedenheit alleine scheint nicht mehr auszureichen, um Kunden zu binden. Andere Untersuchungen des Forschungszentrums für Handelsmanagement mit realen Kaufdaten kommen zu ähnlichen Ergebnissen.

Bild: Photocase / Giftgrün

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