Forschung - 15.11.2019 - 00:00
15. November 2019. Von den 333 Befragten, viele davon künftige Geschäftsführer oder Unternehmer, waren mehr als die Hälfte (51 %) überzeugt, dass die Menschheit eine Lösung für das Problem finden wird. Dagegen zeigten sich 49 % der Befragten weniger zuversichtlich, was die globale Unsicherheit widerspiegelt.
Der Klimawandel – mehr als ein Umweltproblem
Professor Greg Whitwell, Vorsitzender der CEMS Global Alliance und Dekan der University of Sydney Business School, sagte zu den Ergebnissen der Umfrage: «Die Absolventen verstehen, dass der Klimawandel nicht nur ein Umweltproblem ist.» Und er fügte hinzu: «Sie wissen, dass Unternehmen und Regierungen zusammenarbeiten müssen, um den Planeten zu retten.» Whitwell konstatierte zudem: «Sie glauben, dass ihre Generation diese Veränderungen durchsetzen muss. Das ist eine Verantwortung, die sie nicht leichtfertig auf sich nehmen.»
CEMS ist ein Zusammenschluss von 32 der weltweit führenden Business Schools, 70 Unternehmenspartnern und sieben NGOs, die den CEMS Master in International Management (MIM) anbieten. An der Universität St.Gallen kann der CEMS MIM mit jedem der 13 angebotenen Masterprogramme für einen zusätzlichen Masterabschluss in internationalem Management kombiniert werden.
«Mit CEMS wollen wir künftige Führungskräfte vorbereiten, die nicht nur über die nötige Leidenschaft und das Wissen verfügen, um den Klimawandel anzugehen, sondern auch über die erforderlichen Fähigkeiten, um Organisationen von innen heraus zu transformieren», so Whitwell. «Unternehmen und Regierungen müssen ihr Handeln an den Ambitionen dieser jungen Menschen ausrichten, wenn sie die Zukunft unseres Planeten sichern wollen», erklärt der Professor, und fragt: «Wer könnte solch enorme Herausforderungen besser in Lösungen umsetzen als diese Generation künftiger Führungskräfte mit ihrer Machermentalität?»
Einsatz für den Klimaschutz
Das Engagement, mit dem sich CEMS-Absolventen für den Klimaschutz einbringen, zeigt sich an diversen Beispielen, etwa Plan A, einer im Jahr 2016 von Lubomila Jordanova, CEMS-Absolventin der London School of Economics, geschaffenen Plattform.
Plan A arbeitet datengesteuert auf der Grundlage künstlicher Intelligenz und zielt darauf ab, solche Regionen zu lokalisieren, die für den Klimawandel besonders anfällig sind. Plan A stellt einen Kontakt zwischen Umweltakteuren und privaten Finanzierungsquellen her, damit Massnahmen für diese Regionen ergriffen werden können. Die Ergebnisse der Umfrage kommentierte Lubomila mit diesen Worten: «Die Klimakrise ist das Ergebnis einer historischen Missachtung des Planeten und seiner Ressourcen.»
Bekämpfung des Klimawandels durch Bildung zu globalen Wirtschaftsfragen
Die CEMS-Fakultätsgruppe Business and the Environment, die allen Mitgliedsfakultäten offensteht, wurde Mitte der 90er-Jahre gegründet. Sie widmet sich der Forschung und der Lehre zu den Auswirkungen, die das Verhältnis zwischen Unternehmen und Umwelt auf das Management von Firmen hat. Die Mitglieder stammen aus diversen Fachbereichen (einschliesslich Management und Wirtschaft, Chemie, Biologie, Mathematik). Dadurch konnten und können sie neue Wege entwickeln, um Umweltprobleme in die betriebswirtschaftliche Grundbildung einzubeziehen, und diese neuen Wege auch direkt umsetzen.
Aus dieser Fakultätsgruppe sind innovative Initiativen hervorgegangen, beispielsweise die Modell-UNFCCC-Simulation. Sie stellt den Höhepunkt eines einsemestrigen Programms zur Klimapolitik an CEMS-Fakultäten in ganz Europa dar. Bereits zum elften Mal kamen im Mai 2019 180 MIM-Studenten aus 30 Nationen zur Simulation in Köln zusammen.
Während der Veranstaltung werden den Studenten in Anlehnung an die realen Verhandlungen Rollen zugewiesen. Sie arbeiten an einer Einigung auf ehrgeizige Strategien, mit denen sich das globale Ziel einer Begrenzung der Klimaerwärmung auf unter 2 Grad erreichen lässt.
Bild: Unsplash / Martin Reisch