Veranstaltungen - 05.03.2012 - 00:00 

Bärfuss spricht im Postgebäude

Ab 12. März geht der Autor Lukas Bärfuss in einer Öffentlichen Vorlesung dem Ursprung schriftstellerischen Schreibens nach. «Warum ich schreibe?» , so der Titel, versucht an drei Abenden Antworten zu liefern.
Quelle: HSG Newsroom

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5. März 2012. Es gibt drei Fragen, die den Schriftsteller Bärfuss in Bedrängnis bringen. Erstens: «Haben Sie recherchiert?» Zweitens: «Können Sie vom Schreiben leben?» Diese beiden Fragen ärgern Bärfuss, weil sie implizit die Seriosität des Autors in Frage stellen. Die dritte Frage «Warum schreiben Sie?» stürzt den Schriftsteller in Verzweiflung. Er kann sie nicht beantworten, weil er über seine Motive selten Bescheid weiss. Zudem will er sie nicht beantworten, weil eine Antwort ihm bei der Arbeit nicht helfen würde. So schiebt er die Frage weg und widmet sich seiner eigentlichen Tätigkeit, dem Schreiben.

Vorträge im «Raum für Literatur»

Doch wenn der Schriftsteller ehrlich ist, handelt jedes Schreiben von einem «Warum», so Bärfuss. Er fragt: Was bezwecke ich mit der Literatur? Hat sie eine Funktion? Will ich die Welt verändern? Warum erzähle ich Geschichten? Warum glaube ich, dass die Menschen Geschichten brauchen und dass genau ich diese erzählen soll?

An den drei Vorlesungsabenden versucht Lukas Bärfuss Antworten auf diese Fragen zu geben. Die Vorlesungen finden jeweils montags ab 18.15 Uhr im «Raum für Literatur» im Postgebäude am St.Galler Bahnhof statt (Eingang Südseite, St.Leonhard-Strasse 40, 3. Stock).

Der meistgespielte deutschsprachige Gegenwartsdramatiker
Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun, begann 1997 als freier Schriftsteller zu arbeiten. Er war Mitgründer der Theatergruppe 400asa. Für diese schrieb er mehrere Stücke, etwa die Groteske «Meienbergs Tod» über den Journalisten Niklaus Meienberg, mit der er im Jahr 2000 bekannt wurde. 2002 war sein Prosa-Debüt mit «Die toten Männer». Bärfuss arbeitet zur Zeit als Hausdramaturg am Schauspielhaus Zürich.

Bild: Photocase / Susann Städter

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