Veranstaltungen - 23.04.2015 - 00:00 

«art@tell» zeigt neue Kunstwerke

Die Universität St.Gallen lädt im Rahmen des Kunstprojekts «art@tell» zur Vernissage. Die öffentliche Einweihung neuer Kunstwerke beginnt am Montag, 27. April 2015, 18 Uhr, im Foyer des Gebäudes an der Tellstrasse 2.
Quelle: HSG Newsroom

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23. April 2015. Javier Artero (Spanien), Sara Benaglia (Italien), Warattaya Bullôt (Neuseeland), Jiwon Kim (Südkorea/Deutschland) und Raúl Rebolledo (Mexiko) stellen am 27. April 2015 ihre Arbeiten in einer Performance vor. Sechs Monate lang begleiten die Werke den Alltag von Studierenden und Mitarbeitenden der HSG an der Tellstrasse 2 in St.Gallen. Anschliessend geht art@tell auf Tournee an eine Partneruniversität der HSG, um den Kunstschaffenden auch im Ausland Visibilität zu verschaffen.

Der mexikanische Künstler Raúl Rebolledo führt tradierte Wertesysteme unserer Gegenwart ad absurdum. «The Fool’s Gold» spricht nicht über Ökonomie, sondern gibt ihr selbst das Wort auf riesigen Tableaus in der Eingangshalle der Tellstrasse 2. Kokain, Mindestlohn und Waffen und deren Wert setzt der Künstler in Relation zur Kunst. Mit dieser Kombination stellt Rebolledo den lustvollen Anblick funkelnder Oberflächen auf eine harte Probe, ohne auf die traditionellen Mittel der Kritik zurückzugreifen.

In der Ruhe die Bewegung, in der Regung das Innehalten – auf diese kurze Formel könnte man die Videoarbeit des in Málaga lebenden Künstlers Javier Artero reduzieren, die in der abgedunkelten Lounge zu sehen ist. Wie in seinem bisherigen Schaffen, so stellt sich auch in dieser Arbeit «The Periplus» die Frage nach der Sensibilisierung von Wahrnehmung, nach den Bedingungen des Sehens in der Zeit.

Für die Fotoserie «Know Where» hat die neuseeländische Künstlerin Warattaya Bullôt ihr Augenmerk auf artifiziell geschaffene und anonyme (Nicht-)Orte gerichtet. Im Zentrum ihrer entschieden unprätentiösen Aufnahmen stehen der menschliche Lebensraum und seine Architektur. Die Idee der Landschaft als Konstrukt, das vom anhaltenden Austausch zwischen Mensch und Natur geprägt ist, erscheint gerade in dieser Arbeit besonders schlüssig.

Seit 2012 hat sich die Künstlerin Jiwon Kim der Fülle ihrer Haarpracht bedient und es als Material für ihr Projekt zweckentfremdet. Achtzig ihrer ausgerupften Haare platzierte und fotografierte sie jeweils in den Ausstellungsräumen bedeutsamer Museen, etwa im Centre Pompidou (Paris), der Fondation Beyeler (Basel), im Martin Gropius Bau (Berlin) oder in der Tate Modern (London). Die lange Motivkette an Bildern führt uns quer durch die Kunstgeschichte Europas. Der Titel «The Artist’s Hair» deutet an, dass für einmal nicht die Meisterwerke die Hauptrolle spielen, sondern dass ein einzelnes, behutsam inszeniertes Haar der Künstlerin den Raum erobert.

Mit dem Begriff der performativen Installation lässt sich Sara Benaglias Kunstwerk im Seminarraum der vierten Etage umschreiben. «The jealousy of the form» stellt eine Synthese von Ereignis und Werk dar, von Präsenz und Darstellung. Die Künstlerin aus Bergamo macht den auf der Bühne agierenden Körper als Projektionsfläche für soziale Rollen zum Thema.

Bild: arttell / Kunstwerk von Javier Artero

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