Campus - 23.09.2022 - 00:00 

57 Doktorate an der HSG verliehen

Die Universität St.Gallen (HSG) hat zum Auftakt des Herbstsemesters am 19. September 2022 57 Doktorate verliehen – 27 wirtschafts-, 5 sozial-, 9 rechtswissenschaftliche, 4 staatswissenschaftliche, 8 Doctors of Philosophy in Economics and Finance sowie 4 Doctors of Philosophy in Finance. Im Rahmen der Feier wurden neben den Promotionsurkunden auch mehrere Preise verliehen. <br/>
Quelle: HSG Newsroom

23. September 2022. Für die regulären Studierenden begann der erste Tag des akademischen Jahres – für die Doktorinnen und Doktoren war es der letzte, führte Rektor Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller in seiner Ansprache aus. Es sei ein Blick zurück auf intensive Jahre: Das Doktorat gleiche oft einem «Ausnahmezustand», ein «wissenschaftlicher Tauchgang in die Untiefen der Materie» – von der Vorstudie über die erste Präsentation vor einem wissenschaftlichen Fachpublikum bis zum Endspurt und der Disputation. Einige der Doktorinnen und Doktoren werden weitertauchen, für die Mehrheit aber wird der Abschluss ein «Auftauchen» in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Sektor bedeuten, so der Rektor. 

Promotionsfeier

Kardinaltugenden als Dreh- und Angelpunkt

Das Doktorat sei auch eine Zeit der Extreme, hielt Bernhard Ehrenzeller fest. Während früher in den deutschsprachigen Ländern der Vorwurf einer regelrechten «Doktoritis», also einer grossen Zahl an Promovierten, zu hören war, wird der Kreis der Doctores kleiner. «Sie dürfen, sie sollen also diese aussergewöhnliche Leistung feiern!», gratulierte Rektor Bernhard Ehrenzeller den neuen Doktorinnen und Doktoren zu ihrem Abschluss. Und er hoffe, dass sie sich auch an Tage während des Doktorates erinnern, an denen es Zeit zum Reflektieren und Plauschen gab, nämlich «Tage der Mässigung». Er lud die Absolventinnen und Absolventen ein, die Kardinaltugenden – Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und im Besonderen die Mässigung – als Dreh- und Angelpunkt zu verstehen. Nicht im Sinne einer Verzichtslehre, vielmehr, um die richtige Balance im Leben zu finden.  

Das richtige Mass finden

Mässigung als Tugend entstamme dem lateinischen Begriff «temperare», der nicht nur «mässigen» und «zurückhalten» bedeute, sondern eben auch etwas ins richtige Verhältnis zu setzten, erklärte der Rektor. «Das richtige Mass finden» war denn auch das Thema seiner Ansprache. Die Absolventinnen und Absolventen mussten während ihres Doktorates auf Einiges verzichten. So wurde als Beispiel viel freie Zeit in die Wissenschaft investiert. Rektor Bernhard Ehrenzeller legte den Doktorinnen und Doktoren für ihre anstehende Lebens- und Karriereetappe ans Herz: «Mässigung soll nicht bedeuten, dass Sie nicht für etwas brennen sollen – aber Sie sollen weder lichterloh in Flammen stehen, noch ausbrennen.» Denn: «It is only when we find the right balance, set the right priorities in life that we find true happiness.»

Promotionsfeier

10 Preisträger:innen, 57 Doktorinnen und Doktoren 
Im Herbst sei die Promotionsfeier ein noch freudigerer Anlass, so Bernhard Ehrenzeller, da auch mehrere Preise verliehen werden:

  • Der «Dr. Peter Werhahn Preis» für herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus Betriebswirtschaftslehre und Wissenschaftstheorie ging an Samuel Huber.
    («Strategizing as Prototyping – A Sociomaterial Approach to Strategic Sensemaking in Emerging Contexts»)
  • Der «Amicitia Preis» für das beste Doktorat der Wirtschaftswissenschaften ging an Annette Mönninghoff.
    («The Future of Medicine: Preventative mHealth Interventions and Health Digitization»)
  • Der «Walther Hug Preis St.Gallen» würdigt die beste juristische Dissertation; der «Rudolf Mäder Preis» wird für das beste juristische bzw. staatswissenschaftliches Doktorat verliehen. Zu beiden Preisen gratuliere der Rektor Absolvent Milivoje Mitrovic.
    («Einseitige Änderungsklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen»)
  • Drei Preise des Doktoratsprogramms in Economics and Finance wurden verliehen an: Mirjam Bächli für die beste Arbeit in Economics; Michael Zimmert und Patrick Chuard-Keller für ihre ausserordentlichen Leistungen in der Ökonometrie; sowie Alexander Bechtel und Alexander Cochardt für ihre Dissertationen. 
    («Essays in Labor Economics», «Essays in Causal Machine Learning», «Essays in Health and Labor Economics», «Essays on Monetary Policy, Safe Assets, and the Repo Market», «Essays in Behavioral Finance»)
    Der Preis des Doktoratsprogramms in International Affairs für die beste Dissertation wurde erstmals vergeben, an Lisa Garbe.
    («Authoritarian Survival in the Digital Age – Internet Access and Control in African Autocracies»)
  • Der SMIF Preis des Doktoratsprogramms in Economics an Finance für das beste Kapitel in Quantitative Finance and Economics wurde ebenfalls zum ersten Mal verliehen, an Hannah Winterberg. 
    («Essays on the European Financial Market Structure and the Monetary Union»)

Anschliessend erhielten die 57 Absolventinnen und Absolventen ihre Promotionsurkunde zu Doktorinnen und Doktoren: 

  • 27 in Betriebswirtschaftslehre,
  • 8 in Philosophy in Economics and Finance,
  • 4 in Philosophy in Finance,
  • 5 in Sozialwissenschaften,
  • 4 in Staatswissenschaften,
  • 9 in Rechtswissenschaft.

Mit Singen des «Gaudeamus igitur» und anschliessendem Apéro ging die Promotionsfeier zu Ende.

Bild: Foto Lautenschlager GmbH

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