Campus - 06.04.2022 - 00:00 

446 Master-Diplome an der HSG überreicht

Am 2. April 2022 haben 446 Absolventinnen und Absolventen anlässlich des Master Graduation Day ihren Master of Arts (M.A. HSG) an der Universität St.Gallen erhalten. Prorektor Ulrich Schmid gratulierte den Graduierten zu Ihrem Abschluss und widmete seine Rede der «Tapferkeit».
Quelle: HSG Newsroom

5. April 2022. In folgenden Programmen bekamen die Absolventinnen und Absolventen ihre Diplome überreicht:

  • 81 in Business Innovation,
  • 46 in Unternehmensführung,
  • 22 in Strategy and International Management,
  • 66 in Banking and Finance,
  • 93 in Rechnungswesen und Finanzen,
  • 17 in Management, Organisation und Kultur,
  • 11 in Volkswirtschaftslehre,
  • 14 in Quantitative Economics and Finance,
  • 28 in Rechtswissenschaft,
  • 11 in Rechtswissenschaft mit Wirtschaftswissenschaften,
  • 3 in International Law,
  • 27 in Marketing, Dienstleistungs- und Kommunikationsmanagement und Marketing Management,
  • 25 in International Affairs and Governance,
  • 2 Ausbildung in Wirtschaftspädagogik.

Master Graduation Day FS22

Balance zwischen Rebellion und Resignation

Mit dem anstehenden Einstieg in die Berufswelt können die Masterabsolvierenden ihre Kompetenzen in Firmen oder Organisationen einbringen und sich ins Zeug legen. Dennoch müsse auch mit frustrierenden Momenten gerechnet werden, sagte Prorektor Prof. Dr. Ulrich Schmid in seiner Ansprache. «Ihre Argumente werden nicht gehört, ihre Energie verpufft, eine Kollegin oder ein Kollege setzt sich mit einer anderen Ansicht oder einer anderen Lösung durch». Über die beste Lösung gebe es keinen Konsens, es sei oft diejenige, die von allen mit mehr oder weniger Enthusiasmus mitgetragen werden kann, führte Ulrich Schmid aus. Wichtig sei in solchen Fällen, eine gute Balance zu finden zwischen Rebellion und Resignation und ein Gespür dafür zu entwickeln, «welche Schlachten man ausfechten will und welche nicht».

Master Graduation Day FS22

«Tapferkeit vor dem Freund»

Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs führt Russlandexperte Ulrich Schmid weiter aus: «Die Entscheidungsstrukturen der russischen Staatsführung haben sich über Jahre eingespielt. Die Formulierung von politischen Strategien folgt in Russland nicht mehr einer Deliberation, einem Abwägen von verschiedenen Szenarios.» Zur Frage, was dies mit den Absolvierenden zu tun habe, meinte er, Kritik sei immer schwieriger zu formulieren als Lob, denn es brauche Mut und Tapferkeit. In einer demokratischen Schweiz sei es selten geworden, dass man «Tapferkeit vor dem Feind», wie eine militärische Metapher lautet, demonstrieren müsse. Doch «Tapferkeit vor dem Freund», wie die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann einst sagte, sei nicht nur beim Besprechen von Texten wichtig. Für Kritik hält sich Ulrich Schmid an die «Sandwichregel», welche eine Kritik in ein Eingangs- und Ausgangslob verpackt.

Zum Schluss seiner Rede gab Prorektor Ulrich Schmid den Mastergraduierenden mit auf den zukünftigen privaten und beruflichen Weg: «Scheuen Sie sich nicht, tapfer zu sein. Ein guter Freund wird es ihnen mit Freundschaft und Tapferkeit seinerseits vergelten.»

Bilder: Lautenschlager GmbH

north